BAG vom 16.06.1987
1 ABR 41/85
Normen:
BGB § 613 a; BetrVerfG § 111 S.2 Nr.4, § 112;
Fundstellen:
AP Nr. 19 zu § 111 BetrVG 1972
BAGE 55, 356
BB 1987, 1737
DB 1987, 1842
DRsp VI(642)252e-g
EzA § 111 BetrVG 1972 Nr. 20
JuS 1988, 163
NZA 1987, 671
SAE 1988, 126
SAE 1989, 214

BAG - 16.06.1987 (1 ABR 41/85) - DRsp Nr. 1992/6184

BAG, vom 16.06.1987 - Aktenzeichen 1 ABR 41/85

DRsp Nr. 1992/6184

Mögliche Wertung einer Betriebsaufspaltung, die aus der Übertragung einer ausgegliederten Betriebsabteilung auf einen neuen Rechtsträger resultiert, als Betriebsänderung im Sinne von § 111 Satz 2 Nr. 4 BetrVerfG; Beteiligungsrechte des Betriebsrats trotz Wertung des Vorgangs (auch) als Betriebsübergang gem. § 613 a BGB, dementsprechend Anspruch des Betriebsrats auf Verhandlungen über einen Sozialplan.

»1. Die Betriebsaufspaltung kann eine Betriebsänderung i. S. von § 111 Satz 2 Nr. 4 BetrVG [BetrVerfG] sein (grundliegende Änderung der Betriebsorganisation und des Betriebszwecks). Der Übergang eines Betriebsteils auf einen neuen Betriebsinhaber (§ 6 13 a Abs. 1 Satz 1 BGB) kann verbunden sein mit weiteren Maßnahmen des Arbeitgebers, die Organisation und Zweck des ursprünglichen Betriebs grundlegend ändern und deshalb eine [den Beteiligungsrechten des Betriebsrats unterliegende] Betriebsänderung i. S. von § 111 Satz 2 Nr. 4 BetrVG darstellen. Die Anwendbarkeit des § 111 BetrVG wird insoweit nicht durch § 613 a BGB ausgeschlossen (im Anschluß an BAG, AP Nr. 8 zu § 111 BetrVG 1972 [hier: VI(642)197b-c]). 2. Von einer Betriebsänderung in Form einer Betriebsaufspaltung sind alle Arbeitnehmer des ursprünglich einheitlichen Betriebs betroffen.