BFH - Urteil vom 25.01.2017
X R 59/14
Normen:
EStG § 6 Abs. 3 Satz 1;
Fundstellen:
BFHE 257, 227
BStBl II 2019, 730
Vorinstanzen:
FG Münster, vom 18.09.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 13 K 724/11

Begriff der Betriebsaufgabe i.S. von § 6 Abs. 3 S. 1 EStG

BFH, Urteil vom 25.01.2017 - Aktenzeichen X R 59/14

DRsp Nr. 2017/7413

Begriff der Betriebsaufgabe i.S. von § 6 Abs. 3 S. 1 EStG

1. Die Anwendung des § 6 Abs. 3 Satz 1 EStG setzt voraus, dass der Übertragende seine bisherige gewerbliche Tätigkeit einstellt. Daran fehlt es, wenn die einzige wesentliche Betriebsgrundlage aufgrund des vorbehaltenen Nießbrauchs vom bisherigen Betriebsinhaber weiterhin gewerblich genutzt wird (Bestätigung der BFH-Urteile vom 2. September 1992 XI R 26/91, BFH/NV 1993, 161, und vom 12. Juni 1996 XI R 56, 57/95, BFHE 180, 436, BStBl II 1996, 527; in Abgrenzung zur Rechtsprechung zur Übertragung eines land– und forstwirtschaftlichen Betriebs, vgl. BFH-Urteile vom 26. Februar 1987 IV R 325/84, BFHE 150, 321, BStBl II 1987, 772, und vom 7. April 2016 IV R 38/13, BFHE 253, 390, BStBl II 2016, 765). 2. Es ist insoweit unerheblich, ob ein aktiv betriebener oder ein verpachteter Betrieb unter Vorbehaltsnießbrauch übertragen wird.

Tenor

Die Revision des Klägers gegen das Urteil des Finanzgerichts Münster vom 18. September 2014 13 K 724/11 E wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens hat der Kläger zu tragen.

Normenkette:

EStG § 6 Abs. 3 Satz 1;

Gründe

A.