BFH - Urteil vom 27.03.2007
VIII R 25/05
Normen:
EStG § 3 Nr. 40 S. 1 lit. c § 17 Abs. 4 S. 1 § 52 Abs. 4 lit. b S. 1 Nr. 2, Abs. 34 lit. a ; GmbHG § 71 ; KStG § 7 Abs. 3, 4 § 11 Abs. 1 § 34 Abs. 1, 2, 14 S. 1 ;
Fundstellen:
BB 2007, 1544
BFH/NV 2007, 1562
BFHE 217, 467
BStBl II 2008, 298
DB 2007, 1501
DStRE 2007, 1076
GmbHR 2007, 833
Vorinstanzen:
FG Rheinland-Pfalz, vom 15.03.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 2 K 1437/03

Einschränkende Auslegung hinsichtlich der Anwendung des Halbeinkünfteverfahrens auf im Veranlagungszeitraum 2001 realisierte Liquidationsverluste wesentlich Beteiligter

BFH, Urteil vom 27.03.2007 - Aktenzeichen VIII R 25/05

DRsp Nr. 2007/11415

Einschränkende Auslegung hinsichtlich der Anwendung des Halbeinkünfteverfahrens auf im Veranlagungszeitraum 2001 realisierte Liquidationsverluste wesentlich Beteiligter

»Im Veranlagungszeitraum 2001 realisierte Auflösungsverluste wesentlich Beteiligter unterliegen ebenso wie Veräußerungsverluste noch nicht dem Halbeinkünfteverfahren. § 52 Abs. 4 b Satz 1 Nr. 2 i.V.m. § 3 Nr. 40 Satz 1 Buchst. c EStG erfordern insoweit entsprechend dem Normzweck eine einschränkende Auslegung.«

Normenkette:

EStG § 3 Nr. 40 S. 1 lit. c § 17 Abs. 4 S. 1 § 52 Abs. 4 lit. b S. 1 Nr. 2, Abs. 34 lit. a ; GmbHG § 71 ; KStG § 7 Abs. 3, 4 § 11 Abs. 1 § 34 Abs. 1, 2, 14 S. 1 ;

Gründe:

I. Der Kläger und Revisionsbeklagte (Kläger) war seit den 80er Jahren neben einem weiteren Gesellschafter zu 50 v.H. (= 75 000 DM) an der X-GmbH (künftig GmbH) beteiligt. Beide Gesellschafter waren zu Geschäftsführern bestellt.

Der Kläger hielt seine Beteiligung im Privatvermögen. Die GmbH machte Jahresabschlüsse nach einem abweichenden Wirtschaftsjahr vom 1. November bis 31. Oktober des Folgejahres.

Mit Beschluss vom 22. Oktober 2001 lösten die Gesellschafter die GmbH mit Wirkung zum 31. Oktober 2001 auf und bestellten sich zu Liquidatoren. Die GmbH hatte ihren Geschäftsbetrieb bereits eingestellt. Das Anlagevermögen und der Warenbestand waren bereits im Jahr 2000/Anfang 2001 veräußert worden.