BGH - Urteil vom 11.11.1991
II ZR 287/90
Normen:
AktG § 302, § 303 ;
Fundstellen:
AG 1992, 83
BB 1992, 14
BGHR AktG § 291 Abs. 1
BGHR AktG § 298 GmbH-Konzern 1
BGHR AktG § 302 Abs. 1 GmbH-Vertragskonzern 1
BGHR AktG § 303 Abs. 1 GmbH-Vertragskonzern 1
BGHR AktG § 303 Abs. 1 Satz 1 Dauerschuldverhältnis 1
BGHR GmbH-Vertragskonzern 1
BGHZ 116, 37
DB 1992, 29
EWiR § 303 AktG 1/92, 425
GmbHR 1992, 34
JZ 1992, 733
JuS 1992, 437
KTS 1992, 575
MDR 1992, 138
NJW 1992, 505
WM 1991, 2137
ZIP 1992, 29

Haftung aus Beherrschungs- oder Gewinnabführungsverträgen im GmbH-Vertragskonzern

BGH, Urteil vom 11.11.1991 - Aktenzeichen II ZR 287/90

DRsp Nr. 1993/975

Haftung aus Beherrschungs- oder Gewinnabführungsverträgen im GmbH-Vertragskonzern

»a) Zum Vollzug eines mit einer GmbH als abhängiger Gesellschaft geschlossenen Beherrschungs- oder Gewinnabführungsvertrages genügt es, daß das herrschende Unternehmen die Verluste der abhängigen GmbH tatsächlich ausgleicht (Ergänzung zu BGHZ 103, 1). b) Im GmbH-Vertragskonzern kann das herrschende Unternehmen die Haftung entsprechend den §§ 302, 303 AktG nicht durch den Nachweis abwenden, daß es die entstandenen Verluste nicht durch die Ausübung von Leitungsmacht verursacht hat. c) Bei Beherrschungs- oder Gewinnabführungsverträgen mit einer abhängigen GmbH, die vor Bekanntwerden der Entscheidung vom 24. Oktober 1988 (BGHZ 105, 324) beendet worden sind, haftet das herrschende Unternehmen trotz fehlender Eintragung der Vertragsbeendigung in das Handelsregister grundsätzlich nur für solche Forderungen, die bis zur Vertragsbeendigung begründet worden sind. d) Forderungen aus Energielieferungsverträgen mit vereinbartem Sondertarif werden auch hinsichtlich derjenigen Teillieferungen, die nach dem gemäß § 303 Abs. 1 AktG maßgebenden Zeitpunkt erbracht werden, bereits durch den Vertragsschluß begründet.«

Normenkette:

AktG § 302, § 303 ;

Tatbestand: