BFH - Urteil vom 16.01.2008
II R 10/06
Normen:
BewG § 4 § 97 Abs. 1 S. 1 Nr. 5 ; BGB § 518 Abs. 2 § 716 Abs. 1 ; ErbStG § 7 Abs. 1 § 9 Abs. 1 Nr. 2 § 12 Abs. 5 ; EStG § 15 Abs. 1 Nr. 2 ; FGO § 96 Abs. 1 S. 2 ;
Fundstellen:
BB 2008, 1160
BFH/NV 2008, 873
BFHE 220, 513
BStBl II 2008, 631
FamRZ 2008, 987
GmbHR 2008, 501
NJW-RR 2008, 986
ZEV 2008, 252
Vorinstanzen:
FG Münster - 3 K 5635/03 Erb - 10.11.2005 (EFG 2006, 422),

Keine freigebige Zuwendung bewertbaren Vermögens bei Schenkung einer nicht atypischen Unterbeteiligung; Zurechnung von Betriebsvermögen bei Mitunternehmern; Verböserungsverbot; Bindung des BFH an den erstinstanzlichen Klageantrag

BFH, Urteil vom 16.01.2008 - Aktenzeichen II R 10/06

DRsp Nr. 2008/6134

Keine freigebige Zuwendung bewertbaren Vermögens bei Schenkung einer nicht atypischen Unterbeteiligung; Zurechnung von Betriebsvermögen bei Mitunternehmern; Verböserungsverbot; Bindung des BFH an den erstinstanzlichen Klageantrag

»Mit der schenkweisen Einräumung einer Unterbeteiligung an einem Gesellschaftsanteil, die nicht die Voraussetzungen einer atypischen Unterbeteiligung erfüllt, wird noch kein Vermögensgegenstand zugewendet.«

Normenkette:

BewG § 4 § 97 Abs. 1 S. 1 Nr. 5 ; BGB § 518 Abs. 2 § 716 Abs. 1 ; ErbStG § 7 Abs. 1 § 9 Abs. 1 Nr. 2 § 12 Abs. 5 ; EStG § 15 Abs. 1 Nr. 2 ; FGO § 96 Abs. 1 S. 2 ;

Gründe:

I. Dem Kläger und Revisionsbeklagten (Kläger) waren mit notariell beurkundeten Verträgen vom 16. August 1990, 22. Dezember 1995 und 3. September 1997 von seinem Vater Unterbeteiligungen an dessen Anteilen am Kommanditkapital der A GmbH & Co. KG, am Kommanditkapital der B GmbH & Co. KG sowie am Stammkapital der C GmbH geschenkt worden. Der Vater war jeweils mit 66 2/3 % an den genannten Gesellschaften beteiligt; seine Beteiligung an der C GmbH war Sonderbetriebsvermögen der A GmbH & Co. KG. Der Beklagte und Revisionskläger (das Finanzamt --FA--) behandelte diese Schenkungen als Übertragungen von Betriebsvermögen im Wege der vorweggenommenen Erbfolge.