BGH - Urteil vom 29.11.2004
II ZR 6/03
Normen:
HGB § 230 ; HWiG § 3 ; AktG § 294 Abs. 2 ;
Fundstellen:
AG 2005, 201
BB 2005, 348
BGHReport 2005, 643
DB 2005, 332
DStR 2005, 295
MDR 2005, 404
NJW-RR 2005, 627
NZG 2005, 261
NotBZ 2005, 105
VersR 2005, 695
WM 2005, 278
ZIP 2005, 254
Vorinstanzen:
OLG Hamm, vom 26.11.2002
LG Bielefeld,

Rückabwicklung einer nichtigen oder anfechtbaren stillen Gesellschaft

BGH, Urteil vom 29.11.2004 - Aktenzeichen II ZR 6/03

DRsp Nr. 2005/1590

Rückabwicklung einer nichtigen oder anfechtbaren stillen Gesellschaft

»a) Auf einen nichtigen oder anfechtbaren Vertrag über die Gründung einer stillen Gesellschaft sind die Grundsätze über die fehlerhafte Gesellschaft anwendbar. Das gilt auch bei einem Widerruf nach dem Haustürwiderrufsgesetz.b) Ein mit einer Aktiengesellschaft als Unternehmensträger geschlossener Vertrag über eine stille Gesellschaft ist bereits dann vollzogen im Sinne der Grundsätze über die fehlerhafte Gesellschaft, wenn der stille Gesellschafter seine Einlageschuld erfüllt hat. Die Eintragung des Vertrages in das Handelsregister nach §§ 292 ff. AktG ist dafür nicht erforderlich.c) Die Grundsätze über die fehlerhafte Gesellschaft stehen einem Anspruch des stillen Gesellschafters auf Rückgewähr der Einlage dann nicht entgegen, wenn der Vertragspartner des stillen Gesellschafters - der Inhaber des Handelsgeschäfts im Sinne des § 230 HGB - verpflichtet ist, den stillen Gesellschafter im Wege des Schadensersatzes so zu stellen, als hätte er den Gesellschaftsvertrag nicht geschlossen.«

Normenkette:

HGB § 230 ; HWiG § 3 ; AktG § 294 Abs. 2 ;

Tatbestand: