BGH - Urteil vom 26.06.1989
II ZR 289/88
Normen:
BGB § 823 Abs.2, § 826 ; GmbHG § 64 Abs.1, § 68 ;
Fundstellen:
BB 1989, 2278
BGHR BGB § 823 Abs. 2 Konkursausfallgeld 1
BGHR BGB § 826 Konkursverschleppung 1
BGHR GmbHG § 64 Abs. 1 Schutzgesetz 1
BGHZ 108, 134
DB 1989, 2322
DRsp II(220)344a-b
GmbHR 1990, 69
KTS 1990, 58
MDR 1990, 136
NJW 1989, 3277
VersR 1989, 1204
WM 1989, 1568
Vorinstanzen:
OLG Stuttgart,
LG Stuttgart,

Schadensersatzansprüche der Bundesanstalt für Arbeit bei Verletzung der Konkursantragspflicht

BGH, Urteil vom 26.06.1989 - Aktenzeichen II ZR 289/88

DRsp Nr. 1992/1807

Schadensersatzansprüche der Bundesanstalt für Arbeit bei Verletzung der Konkursantragspflicht

»Die Bundesanstalt für Arbeit fällt als Leistungsträger der Verpflichtung zur Zahlung von Konkursausfallgeld nicht in den Schutzbereich des § 64 Abs. 1 GmbHG. Ihr kann jedoch gegen den Geschäftsführer der GmbH ein Schadensersatzanspruch nach § 826 BGB zustehen.«

Normenkette:

BGB § 823 Abs.2, § 826 ; GmbHG § 64 Abs.1, § 68 ;

Tatbestand:

Der Beklagte war vom 22. Juni 1979 bis 9. Dezember 1980 Geschäftsführer der W GmbH. Über das Vermögen dieser Gesellschaft, die ab 5. Dezember 1980 als R GmbH firmierte, wurde am 19. Juni 1981 das Konkursverfahren eröffnet. Der Beklagte ist durch Strafbefehl des Amtsgerichts Schorndorf wegen verspäteter Konkursanmeldung nach §§ 64, 84 GmbHG und Bankrotts gemäß § 283 Abs. 1 Nr. 7 a und b, Abs. 6 StGB zu einer Geldstrafe verurteilt worden.

Die Klägerin hat an die ehemaligen Arbeitnehmer der R GmbH für die Zeit vorn 1. Mai 1981 bis 18. Juni 1981 Konkursausfallgeld im Gesamtbetrag von 14.674,14 DM gezahlt. Auf ihre angemeldete Konkursforderung erhielt sie 3.564,35 DM. Sie verlangt von dem Beklagten Erstattung ihres Ausfalls in Höhe von 11.109,79 DM im Wege des Schadensersatzes.

Die Klägerin hat vorgetragen, der Beklagte habe es als Geschäftsführer der Gemeinschuldnerin in der Zeit vom