BFH - Urteil vom 01.03.2005
VIII R 92/03
Normen:
EStG (i.d.F. des StEntlG 1999/2000/2002) § 17 Abs. 1, 2, 4 S. 3 § 20 Abs. 1 Nr. 2 ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 20 Abs. 3 ;
Fundstellen:
BB 2005, 975
BFH/NV 2005, 964
BFHE 209, 285
BStBl II 2005, 398
DB 2005, 917
DStR 2005, 727
GmbHR 2004, 701
NJW 2005, 1824
NZG 2005, 641
Steuertelex 2005, 259
Vorinstanzen:
FG Nürnberg - IV 229/2002 - 15.9.2003 (EFG 2004, 105),

Verfassungsmäßigkeit der Absenkung der Wesentlichkeitsgrenze von 25 v.H. auf 10 v.H.; Anschaffungskostenbegriff bei Überschusseinkünften; Halbteilungsgrundsatz

BFH, Urteil vom 01.03.2005 - Aktenzeichen VIII R 92/03

DRsp Nr. 2005/5802

Verfassungsmäßigkeit der Absenkung der Wesentlichkeitsgrenze von 25 v.H. auf 10 v.H.; Anschaffungskostenbegriff bei Überschusseinkünften; Halbteilungsgrundsatz

»1. Die Absenkung der Wesentlichkeitsgrenze von bisher 25 v.H. auf 10 v.H. in § 17 Abs. 1 Satz 4 EStG i.d.F. des StEntlG 1999/2000/2002 und die damit verbundene Erfassung von in der Vergangenheit gebildeten stillen Reserven ist jedenfalls dann verfassungsgemäß, wenn die Veräußerung erst nach dem Gesetzesbeschluss im Bundestag am 4. März 1999 vorgenommen worden ist. 2. Bei der Ermittlung des Veräußerungsgewinns gemäß § 17 Abs. 2 EStG i.d.F. des StEntlG 1999/2000/2002 sind als Anschaffungskosten die historischen Anschaffungskosten und nicht der gemeine Wert der Anteile am 1. Januar 1999 anzusetzen.«

Normenkette:

EStG (i.d.F. des StEntlG 1999/2000/2002) § 17 Abs. 1, 2, 4 S. 3 § 20 Abs. 1 Nr. 2 ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 20 Abs. 3 ;

Gründe:

I. Der Kläger und Revisionskläger (Kläger) war seit dem 26. März 1996 am Stammkapital der C-GmbH von 150 000 DM mit Geschäftsanteilen von 10 000 DM und 20 000 DM beteiligt. Diese Beteiligung hielt er im Privatvermögen.