BFH - Urteil vom 22.02.2021
IX R 7/20
Normen:
EStG § 9 Abs. 1, § 21 Abs. 2; BGB § 558, § 558a Abs. 2 Nr. 2, Nr. 3, Nr. 4, § 558c, § 558d; BetrKV § 2 Nr. 4;
Fundstellen:
BB 2021, 1109
BFH/NV 2021, 856
BStBl II 2021, 479
DB 2021, 993
DStR 2021, 1044
DStRE 2021, 633
DStZ 2021, 472
FR 2021, 701
NZM 2021, 581
Vorinstanzen:
FG Thüringen, vom 22.10.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 3 K 316/19

Anforderungen an die Ermittlung der ortsüblichen Marktmiete im Rahmen der Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung

BFH, Urteil vom 22.02.2021 - Aktenzeichen IX R 7/20

DRsp Nr. 2021/7013

Anforderungen an die Ermittlung der ortsüblichen Marktmiete im Rahmen der Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung

1. Die ortsübliche Marktmiete ist grundsätzlich auf der Basis des Mietspiegels zu bestimmen. 2. Kann ein Mietspiegel nicht zugrunde gelegt werden oder ist er nicht vorhanden, kann die ortsübliche Marktmiete z.B. mit Hilfe eines mit Gründen versehenen Gutachtens eines öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen i.S. des § 558a Abs. 2 Nr. 3 BGB, durch die Auskunft aus einer Mietdatenbank i.S. des § 558a Abs. 2 Nr. 2 BGB i.V.m. § 558e BGB oder unter Zugrundelegung der Entgelte für zumindest drei vergleichbare Wohnungen i.S. des § 558a Abs. 2 Nr. 4 BGB ermittelt werden; jeder dieser Ermittlungswege ist grundsätzlich gleichrangig.

Tenor

Auf die Revision der Klägerin wird das Urteil des Thüringer Finanzgerichts vom 22.10.2019 – 3 K 316/19 aufgehoben.

Die Sache wird an das Thüringer Finanzgericht zur anderweitigen Verhandlung und Entscheidung zurückverwiesen.

Diesem wird die Entscheidung über die Kosten des Verfahrens übertragen.

Normenkette:

EStG § 9 Abs. 1, § 21 Abs. 2; BGB § 558, § 558a Abs. 2 Nr. 2, Nr. 3, Nr. 4, § 558c, § 558d; BetrKV § 2 Nr. 4;

Gründe

I.