BFH - Urteil vom 06.05.2021
II R 1/19
Normen:
ErbStG § 19; GG Art. 3 Abs. 1, Art. 100 Abs. 1 Satz 1; FGO § 74;
Fundstellen:
BB 2021, 2709
BFH/NV 2022, 73
BStBl II 2022, 77
DB 2021, 2809
DStR 2021, 2632
DStRE 2021, 1470
FR 2023, 382
FamRZ 2022, 137
NJW 2021, 3550
ZEV 2021, 782
Vorinstanzen:
FG Köln, vom 08.11.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 7 K 3022/17

Anwendbarkeit des ErbStG über den 30.06.2016 hinaus

BFH, Urteil vom 06.05.2021 - Aktenzeichen II R 1/19

DRsp Nr. 2021/16918

Anwendbarkeit des ErbStG über den 30.06.2016 hinaus

Die Regelungen des ErbStG i.d.F. des WBG 2009 betreffend den Erwerb von Privatvermögen und den Steuersatz sind über den 30.06.2016 hinaus weiter anwendbar.

Tenor

Die Revision der Klägerin gegen das Urteil des Finanzgerichts Köln vom 08.11.2018 – 7 K 3022/17 wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens hat die Klägerin zu tragen.

Normenkette:

ErbStG § 19; GG Art. 3 Abs. 1, Art. 100 Abs. 1 Satz 1; FGO § 74;

Gründe

I.

Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) ist Alleinerbin nach ihrer am 28.08.2016 verstorbenen Tante. Der erbschaftsteuerpflichtige Erwerb bestand aus Privatvermögen (im Wesentlichen Bankguthaben sowie eine ausgezahlte Lebensversicherung). Mit Bescheid vom 01.06.2017 setzte der Beklagte und Revisionsbeklagte (das Finanzamt —FA—) unter Anwendung eines Steuersatzes von 15 % für die Steuerklasse II nach § 19 Abs. 1 des Erbschaftsteuer- und Schenkungsteuergesetzes (ErbStG) i.d.F. des Art. 6 des Wachstumsbeschleunigungsgesetzes vom 22.12.2009 —WBG 2009— (BGBl I 2009, 3950) Erbschaftsteuer fest.