LAG Köln - Urteil vom 29.03.2010
5 Sa 1322/09
Normen:
BGB § 133; BGB § 157; BGB § 307 Abs. 1 S. 2; BGB § 611 Abs. 1; BGB § 613a Abs. 1 S. 3;
Fundstellen:
AuR 2010, 441
Vorinstanzen:
ArbG Bonn, vom 14.10.2009 - Vorinstanzaktenzeichen 4 Ca 1458/09

Auslegung dynamischer Bezugnahmeklausel in Arbeitsvertrag eines ehemaligen Postbeamten

LAG Köln, Urteil vom 29.03.2010 - Aktenzeichen 5 Sa 1322/09

DRsp Nr. 2010/12256

Auslegung dynamischer Bezugnahmeklausel in Arbeitsvertrag eines ehemaligen Postbeamten

1. Bei arbeitsvertraglichen Bezugnahmeklauseln ist zwischen kleiner dynamischer Bezugnahme und großer dynamischer Bezugnahme (Tarifwechselklausel) zu unterscheiden (im Anschluss an BAG, Urteil vom 22.10.2008 - 4 AZR 784/07). 2: Es würde gegen das Transparenzgebot des § 307 Abs. 1 Satz 2 BGB verstoßen, eine vom Wortlaut her als kleine dynamische Bezugnahmeklausel ausgestaltete Klausel als Tarifwechselklausel zu interpretieren.

Tenor

1. Die Berufung der Beklagten gegen das Urteil des Arbeitsgerichts Bonn vom 14.10.2009 wird kostenpflichtig zurückgewiesen.

2. Die Revision wird zugelassen.

Normenkette:

BGB § 133; BGB § 157; BGB § 307 Abs. 1 S. 2; BGB § 611 Abs. 1; BGB § 613a Abs. 1 S. 3;

Tatbestand

Die Parteien streiten darum, welche Tarifverträge auf ihr Arbeitsverhältnis anwendbar sind.