BFH - Urteil vom 29.05.2001
VIII R 10/00
Normen:
AO (1977) § 360 Abs. 1, 3, 4, § 365 ; FGO § 40 Abs. 2, § 48 ; EStG § 4, § 5 Abs. 1, § 6, § 15 Abs. 1 Nr. 2 ; HGB § 230, § 236, § 252 Abs. 1 Nr. 2 ; BewG § 9 Abs. 1, 2 ;
Fundstellen:
BB 2001, 1994
BFHE 195, 486
BStBl II 2001, 747
DB 2001, 2023
DStZ 2000, 820
GmbHR 2001, 933
NJW 2002, 240
Vorinstanzen:
FG München,

BFH - Urteil vom 29.05.2001 (VIII R 10/00) - DRsp Nr. 2001/12307

BFH, Urteil vom 29.05.2001 - Aktenzeichen VIII R 10/00

DRsp Nr. 2001/12307

»1. Kann der Einspruchsführer --mangels Zulässigkeit seines Rechtsbehelfs-- die Einspruchsentscheidung des FA materiell durch das FG nicht überprüfen lassen, so gilt Gleiches für den zum Einspruchsverfahren Hinzugezogenen (Grundsatz der Akzessorietät). 2. Wird das Darlehen, das ein Nichtgesellschafter einer Personengesellschaft gewährt hat, in eine atypisch stille Beteiligung umgewandelt, so können dem stillen Gesellschafter ertragsteuerrechtlich Verluste nur in Höhe des gemeinen Werts der Darlehensforderung zum Zeitpunkt der Umwandlung zugewiesen werden. 3. Bei der Bestimmung des (gemeinen) Forderungswerts ist der Umstand zu berücksichtigen, ob das Unternehmen des Darlehensschuldners fortgeführt wird oder von der Liquidation bedroht ist.«

Normenkette:

AO (1977) § 360 Abs. 1, 3, 4, § 365 ; FGO § 40 Abs. 2, § 48 ; EStG § 4, § 5 Abs. 1, § 6, § 15 Abs. 1 Nr. 2 ; HGB § 230, § 236, § 252 Abs. 1 Nr. 2 ; BewG § 9 Abs. 1, 2 ;

Gründe:

Zwischen den Beteiligten ist im Streit, ob dem 1987 verstorbenen E.N., dessen Rechtsnachfolger die Kläger zu 3 bis 5 und Revisionskläger zu 1 bis 3 (Kläger zu 3 bis 5) sind, im Rahmen der Gewinnfeststellung 1982 (Streitjahr) ein Verlust in Höhe von insgesamt 1 Mio. DM aufgrund seiner Beteiligung als atypisch stiller Gesellschafter der WN-KG (Klägerin zu 1) zuzurechnen war.