BFH - Urteil vom 29.09.2004
II R 14/02
Normen:
AO (1977) § 39 Abs. 2 Nr. 1 ; GrEStG § 1 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 3 Nr. 3 ; KAGG § 1 Abs. 1 § 6 Abs. 1 § 9 Abs. 1 S. 1 § 31 ;
Fundstellen:
BB 2004, 2509
BFH/NV 2004, 1731
BStBl 2005, 148
DB 2004, 2513
DStRE 2004, 1482
GmbHR 2004, 1546
ZfIR 2005, 211
ZfIR 2005, 36
Vorinstanzen:
FG Düsseldorf - 7 K 9374/97 GE - 18.10.2000 (EFG 2001, 91),

Grunderwerbsteuer bei Erwerb aller Anteile an einer Kapitalanlagegesellschaft

BFH, Urteil vom 29.09.2004 - Aktenzeichen II R 14/02

DRsp Nr. 2004/17223

Grunderwerbsteuer bei Erwerb aller Anteile an einer Kapitalanlagegesellschaft

»Der Erwerb aller Anteile an einer Kapitalanlagegesellschaft i.S. von § 1 Abs. 1 KAGG unterliegt nach § 1 Abs. 3 Nr. 3 GrEStG der Grunderwerbsteuer. Von diesem Erwerb erfasst werden auch die von der Kapitalanlagegesellschaft im Sondervermögen nach § 6 Abs. 1 KAGG gehaltenen Grundstücke.«

Normenkette:

AO (1977) § 39 Abs. 2 Nr. 1 ; GrEStG § 1 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 3 Nr. 3 ; KAGG § 1 Abs. 1 § 6 Abs. 1 § 9 Abs. 1 S. 1 § 31 ;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) erwarb durch Kauf- und Abtretungsvertrag vom 28. Dezember 1994 sämtliche Geschäftsanteile im Nominalwert von insgesamt 10 Mio. DM an einer Investment GmbH, einer Kapitalanlagegesellschaft i.S. von § 1 Abs. 1 des Gesetzes über Kapitalanlagegesellschaften (KAGG). Zum Sondervermögen der Investment GmbH gehörten am 31. Dezember 1994 34 inländische Grundstücke. Die Grundstücke hatte die Investment GmbH im eigenen Namen erworben; sie war als Eigentümerin im Grundbuch eingetragen.

Der Beklagte und Revisionsbeklagte (das Finanzamt --FA--) nahm einen steuerbaren Erwerb nach § 1 Abs. 3 Nr. 3 des Grunderwerbsteuergesetzes (GrEStG a.F.) in der im Jahre 1994 geltenden Fassung an und stellte durch Bescheid vom 22. Juli 1996 die Besteuerungsgrundlagen für die Grunderwerbsteuer nach § 17 GrEStG gesondert fest.