BFH - Urteil vom 25.08.2020
II R 30/18
Normen:
GrEStG § 1 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 2a, § 3 Nr. 2 Satz 1, Nr. 3, Nr. 6 Satz 1, § 5, § 6; AO § 42, § 128 Abs. 1, § 129, § 172 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2; ErbStG § 7 Abs. 1 Nr. 1, Nr. 2;
Fundstellen:
BB 2021, 149
BFH/NV 2021, 415
BStBl II 2021, 322
DStR 2021, 107
DStRE 2021, 183
DStZ 2021, 114
DStZ 2021, 163
GmbHR 2021, 340
ZEV 2021, 112
Vorinstanzen:
FG Hamburg, vom 03.07.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 3 K 198/17

Grunderwerbsteuerpflicht des Kettenerwerbs eines Grundstücks aufgrund einer einheitlichen Zuwendung

BFH, Urteil vom 25.08.2020 - Aktenzeichen II R 30/18

DRsp Nr. 2021/1089

Grunderwerbsteuerpflicht des Kettenerwerbs eines Grundstücks aufgrund einer einheitlichen Zuwendung

Grenzen der Steuerbefreiung durch Zusammenschau 1. Wendet ein Schenker ein Grundstück zunächst einem Erstbeschenkten zu, mit der Auflage, das Grundstück an einen Dritten zu übertragen, sind beide Rechtsgeschäfte schenkungsteuerrechtlich selbständig zu beurteilen. 2. Die Zusammenschau von Befreiungsvorschriften auf Grundlage fiktiver Gestaltungen findet nicht statt.

Tenor

Auf die Revision des Beklagten wird das Urteil des Finanzgerichts Hamburg vom 03.07.2018 – 3 K 198/17 aufgehoben.

Die Klage wird abgewiesen.

Die Kosten des gesamten Verfahrens hat die Klägerin zu tragen.

Normenkette:

GrEStG § 1 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 2a, § 3 Nr. 2 Satz 1, Nr. 3, Nr. 6 Satz 1, § 5, § 6; AO § 42, § 128 Abs. 1, § 129, § 172 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2; ErbStG § 7 Abs. 1 Nr. 1, Nr. 2;

Gründe

I.

Die Eheleute B und C waren alleinige Kommanditisten der A–KG mit einer Kommanditeinlage von insgesamt 500.000 €. Komplementärin ohne Beteiligung am Gesellschaftsvermögen war die A–GmbH. Im Eigentum der A–KG standen insgesamt 13 Grundstücke.