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Editorial

Sehr geehrte Kollegin, sehr geehrter Kollege,

die betriebswirtschaftliche Beratung gehört heute zum Standarddienstleistungsangebot von Steuerberaterinnen und Steuerberatern. Dies wird zunehmend verstärkt durch die fortschreitende Vernetzung von digitalem Rechnungswesen, Steuern und ERP-Unternehmens-Software. Daher gilt es auch hier, das Wissen stets aktuell zu halten. Dabei ist seit nunmehr 30 Jahren das Gesamtpaket Betriebswirtschaftliche Beratung durch den Steuerberater Ihr zuverlässiger Begleiter.

In diesen Jahren hat sich natürlich vieles verändert. Rein äußerlich ist jetzt zu Beginn der 2020er-Jahre aus der als CD gestarteten digitalen Komponente ein Online-Angebot geworden, mit dem Sie dank einer völlig neuen, modernen und übersichtlichen Benutzeroberfläche ins nächste Beratungsjahrzehnt bei den vereinbaren Tätigkeiten starten können.

Geblieben sind die klassischen Beratungsthemen, wie sie aus dem Lebenszyklus von Unternehmen hervorgehen: Gründung, Wachstum, laufende (Liquiditäts-)Planung und (Gewinn-)Optimierung, Erkennen und Bewältigung von Unternehmenskrisen, Unternehmensnachfolge, persönliche Finanzund Vorsorgeplanung des Unternehmers und seiner Familie.

Die konkreten Problemlagen und Schwerpunkte haben sich allerdings teilweise grundlegend verändert. In schnellerer Folge als früher sind komplett neue Generationen – X, Y, Z, Millenials – herangewachsen. Entsprechend sehen sich Unternehmen und Berater neuen Fragen und Schwerpunkten gegenüber. Personalgewinnung und Personalführung haben einen komplett anderen Stellenwert erhalten. Die Digitalisierung schreitet nicht nur bei den „digital natives“ voran, sondern in allen Lebensund Unternehmensbereichen. Start-ups mit ehrgeizigen Wachstumszielen statt „bloßer“ Existenzsicherung sind zu den normalen Gründungen dazugekommen. Die Globalisierung durchdringt inzwischen alle Lebensbereiche.

Entsprechend sind in der betriebswirtschaftlichen Beratung heute neue Begriffe, Techniken und Herangehensweisen entwickelt worden. Die wichtigsten Stichworte, mit denen der zunehmenden Volatilität (dauernden Veränderung) Rechnung getragen werden soll, sind Lean-Management und Business Canvas statt starrer Businesspläne, agiles Management für unternehmerisch agierende Teams statt strenger hierarchischer Führung sowie die Scrum-Technik. Vertrautes wird vorausgesetzt, wie die Kenntnis der Einsatzmöglichkeiten einer ABC-Analyse, BWAund Bilanzanalyse, integrierte Unternehmensplanung sowie Kennzahlen und Controlling.

Das alles ist ein weites Feld, und nach wie vor ist eine betriebswirtschaftliche Ausbildung nicht zwingende Voraussetzung für das Bestehen der Steuerberaterprüfung. Andererseits versuchen die Steuerberaterkammern zunehmend durch „Hinweise“ im Berufsrechtlichen Handbuch sowie in einschlägigen Seminaren auf dem Gebiet der Vereinbaren Tätigkeiten, hier den Steuerberatern das notwendige Rüstzeug mitzugeben. Allerdings ist diese Fortbildung immer nur punktuell und nicht systematisch. Im Loseblattwerk versuchen wir dem dadurch Rechnung zu tragen, dass wir grundlegende betriebswirtschaftliche Begriffe und Beratungstechniken in Teil 5 umsetzungsorientiert aufbereiten.

Aber selbst wer ein betriebswirtschaftliches Studium abgeschlossen hat, hat damit noch nicht ohne weiteres die Befähigung, sein Wissen unmittelbar in der praktischen Unternehmensberatung umzusetzen. In Teil 7 stellen wir Ihnen daher bewährte Techniken der Unternehmensberatung vor. Damit dann später die möglichst sofort passende Arbeitshilfen zur Hand sind, stellen wir zu den einzelnen Beratungsthemen passende „Beraterbaukästen“, Leitfäden und Bearbeiterchecklisten zusammen.

Inhaltlich stehen natürlich „steuernahe“ Themen im Fokus. Die Finanzverwaltung selbst stützt ihre Prüfungstechniken zunehmend auf zahlenbasierte Auswertungen. Der Richtsatzvergleich dürfte wieder an Bedeutung gewinnen und sogar noch durch einen zusätzlichen Kennzahlenvergleich aus den E-Bilanzen mittelfristig ergänzt werden. „Datenanalyst“ ist heute eine neue Berufsbezeichnung. Steuerberater, die Tag für Tag mit den Zahlen ihrer Mandanten zu tun haben, sitzen hier an der Quelle. Dazu kommt, dass das Rechnungswesen zunehmend mit Vorsystemen „gefüttert wird“. Für diese gelten nicht nur die Ordnungsmäßigkeitskriterien der GoBD gleichermaßen, sondern sie bieten auch neue Beratungsansätze speziell an den Schnittstellen oder durch neue Auswertungsmöglichkeiten.

Es bleibt also spannend, und ich freue mich, mit Ihnen Schritt für Schritt und agil in die Betriebswirtschaftliche Beratung der 2020er-Jahre zu starten. Bei den Lesern und dem Deubner Verlag bedanke ich mich gleichzeitig für das in mehr als 30 Jahren entgegengebrachte Vertrauen und freue mich darauf, Sie bei den neuen herausfordernden Beratungsaufgaben durch die Bereitstellung aktueller Informationen sowie moderner Techniken und Methoden für Beratung und Unternehmensführung zu begleiten.


Berlin/Bornheim, im Januar 2020

Dr. Dorothee Böttges-Papendorf Steuerberaterin

Fachberaterin für Internationales Steuerrecht