BGH - Urteil vom 20.11.1992
V ZR 82/91
Normen:
BArtSchV § 1, Anlage 1; BGB § 823, § 906, § 1004 ; BNatSchG § 20 f Abs. 1 Nr. 1, § 31 ;
Fundstellen:
BGHR BGB § 1004 Abs. 1 Genehmigungsvorbehalt 1
BGHR BGB § 1004 Störer 8
BGHR BGB § 823 Abs. 1 Rechtswidrigkeit 2
BGHR BGB § 823 Abs. 1 Verschulden 2
BGHR BGB § 906 Abs. 1 Gebietscharakter 1
BGHR BGB § 906 Abs. 1 Richtwerte 1
BGHR BGB § 906 Abs. 1 Wesentlichkeit 2
BGHR BGB § 906 Abs. 2 Satz 1 Ortsüblichkeit 2
BGHR BGB § 906 Abs. 2 Satz 2 Ausgleichsanspruch 4
BGHR BNatSchG § 2 Geltungsumfang 1
BGHR BNatSchG § 20f Abs. 1 Nr. 1 Frösche 1
BGHR BNatSchG § 31 Abs. 1 Nr. 1 lit. a, Froschlärm 1
BGHR ZPO § 256 Abs. 1 Rechtsverhältnis 6
BGHR ZPO § 284 Beweismittel 1
BGHR ZPO § 308 Abs. 1 aliud 1
BGHR ZPO § 894 Befreiungsantrag 1
BGHZ 120, 139
BGHZ 120, 239
DRsp I(150)320a-h
JR 1993, 237
JuS 1993, 691
MDR 1993, 868
NJW 1993, 925
UPR 1993, 97
VersR 1993, 609
WM 1993, 127
WM 1993, 858
ZIP 1993, 200
Vorinstanzen:
OLG München, - Vorinstanzaktenzeichen 17 U 2577/90

Lärmimmissionen durch Frösche in einem Gartenteich

BGH, Urteil vom 20.11.1992 - Aktenzeichen V ZR 82/91

DRsp Nr. 1993/256

Lärmimmissionen durch Frösche in einem Gartenteich

»a) Wer einen Gartenteich anlegt und unterhält, an dem sich Frösche ansiedeln, ist Störer hinsichtlich der durch sie verursachten Lärmeinwirkung. b) Bei der Beurteilung von Lärmimmissionen ist auf das Empfinden eines verständigen Durchschnittsmenschen abzustellen. Für Lärm durch Froschquaken kann die erforderliche wertende Abgrenzung das geänderte Umweltbewußtsein und den auf Frösche bezogenen Artenschutz im Naturschutzrecht nicht unberücksichtigt lassen. Auch einem verständigen Durchschnittsmenschen sind aber massive Störungen seiner Nachtruhe (hier 64 dB(A) gegenüber einem Richtwert von 35 dB(A)) durch Froschlärm nicht zumutbar. c) Auch Froschlärm kann über eine Lärmpegelmessung nach den Richtwerten der VDI-Richtlinie 2058 Blatt 1 (oder ähnlichen Richtlinien wie TA Lärm, LAI-Hinweise) beurteilt werden. Berücksichtigt der Tatrichter sowohl den Richtliniencharakter als auch die Besonderheiten des zu beurteilenden Lärms, ist nicht zu beanstanden, daß er bei deutlicher Überschreitung der Richtlinienwerte eine wesentliche Lärmbeeinträchtigung annimmt. d) Zur Ortsüblichkeit von Froschlärm.