BGH - Beschluss vom 29.01.2014
XII ZB 303/13
Normen:
BGB § 134; BGB § 138; BGB § 1360a Abs. 3; BGB § 1361 Abs. 4 S. 4; BGB § 1614;
Fundstellen:
DNotZ 2014, 361
FamRB 2014, 162
FamRZ 2014, 727
FuR 2014, 477
MDR 2014, 542
NJW 2014, 1101
NJW 2014, 6
NotBZ 2014, 218
Vorinstanzen:
AG Erlangen, vom 18.10.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 6 F 1006/11
OLG Nürnberg, vom 21.05.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 11 UF 1740/12

Subjektive Voraussetzungen der Sittenwidrigkeit im Rahmen der Gesamtwürdigung eines objektiv einseitig belastenden Ehevertrages

BGH, Beschluss vom 29.01.2014 - Aktenzeichen XII ZB 303/13

DRsp Nr. 2014/4262

Subjektive Voraussetzungen der Sittenwidrigkeit im Rahmen der Gesamtwürdigung eines objektiv einseitig belastenden Ehevertrages

a) Der vollständige Ausschluss des Versorgungsausgleichs kann auch bei einer Alleinverdienerehe der ehevertraglichen Wirksamkeitskontrolle standhalten, wenn die wirtschaftlich nachteiligen Folgen dieser Regelung für den belasteten Ehegatten durch die ihm gewährten Kompensationsleistungen (hier: Finanzierung einer privaten Kapitalversicherung; Übertragung einer Immobilie) ausreichend abgemildert werden.b) Zu den subjektiven Voraussetzungen der Sittenwidrigkeit im Rahmen der Gesamtwürdigung eines objektiv einseitig belastenden Ehevertrages (Fortführung der Senatsurteile vom 31. Oktober 2012 XII ZR 129/10 FamRZ 2013, 195 und vom 21. November 2012 XII ZR 48/11 FamRZ 2013, 269).c) Das gesetzliche Verbot des Verzichts auf Trennungsunterhalt kann durch ein pactum de non petendo nicht umgangen werden.

Tenor

Auf die Rechtsbeschwerde der Antragsgegnerin wird der Beschluss des 11. Zivilsenats und Senats für Familiensachen des Oberlandesgerichts Nürnberg vom 21. Mai 2013 aufgehoben.

Die Sache wird zur erneuten Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten der Rechtsbeschwerde, an das Oberlandesgericht zurückverwiesen.

Normenkette:

BGB § 134; BGB § 138; BGB § 1360a Abs. 3; BGB § 1361 Abs. 4 S. 4; BGB § 1614;

Gründe

I.