BGH - Urteil vom 07.04.2016
VII ZR 56/15
Normen:
BGB § 307 Abs. 1; BGB § 307 Abs. 2; BGB § 632a Abs. 3 S. 1; VOB/B (2009) § 8 Abs. 2 Nr. 2;
Fundstellen:
BGHZ 210, 1
BauR 2016, 1306
BauR 2017, 1091
DB 2016, 6
DZWIR 2016, 437
DZWIR 26, 437
MDR 2016, 705
NJW 2016, 1945
NJW 2016, 8
NZBau 2016, 422
NZBau 2016, 5
NZI 2016, 532
NZI 2016, 5
WM 2016, 944
ZIP 2016, 37
ZInsO 2016, 1062
ZfBR 2016, 575
Vorinstanzen:
LG Wiesbaden, vom 07.02.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 1 O 139/13
OLG Frankfurt/Main, vom 16.03.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 1 U 38/14

Anforderungen an die in einen Bauvertrag einbezogenen Regelungen der VOB/B; Nichtvorliegen einer unangemessenen Benachteiligung durch die von einem Auftraggeber in einem Bauvertrag gestellten Regelungen; Einklang einer Vereinbarung über die Stellung einer Vertragserfüllungsbürgschaft mit dem gesetzlichen Leitbild des § 632a Abs. 3 S. 1 BGB

BGH, Urteil vom 07.04.2016 - Aktenzeichen VII ZR 56/15

DRsp Nr. 2016/8578

Anforderungen an die in einen Bauvertrag einbezogenen Regelungen der VOB/B; Nichtvorliegen einer unangemessenen Benachteiligung durch die von einem Auftraggeber in einem Bauvertrag gestellten Regelungen; Einklang einer Vereinbarung über die Stellung einer Vertragserfüllungsbürgschaft mit dem gesetzlichen Leitbild des § 632a Abs. 3 S. 1 BGB

InsO §§ 103, 119 BGB § 307 Abs. 1, 2 Bf, § 632a Abs. 3 Satz 1 a) Die in einen Bauvertrag einbezogenen Regelungen des § 8 Abs. 2 Nr. 1 Fall 2 i.V.m. § 8 Abs. 2 Nr. 2 VOB/B (2009) sind nicht gemäß § 134 BGB wegen Verstoßes gegen §§ 103, 119 InsO unwirksam.b) Die von einem Auftraggeber in einem Bauvertrag gestellten Regelungen des § 8 Abs. 2 Nr. 1 Fall 2 i.V.m. § 8 Abs. 2 Nr. 2 VOB/B (2009) sind nicht gemäß § 307 Abs. 1, 2 BGB wegen unangemessener Benachteiligung des Auftragnehmers unwirksam.c) Eine Vereinbarung, nach der die Auftragnehmerin eines Bauvertrags zur Stellung einer Vertragserfüllungsbürgschaft in Höhe von zehn Prozent der Auftragssumme verpflichtet ist, weicht nicht vom gesetzlichen Leitbild des § 632a Abs. 3 Satz 1 BGB ab.

Tenor

Auf die Revision der Klägerin wird das Urteil des 1. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main vom 16. März 2015 aufgehoben.

Die Berufung der Beklagten gegen das Urteil der 1. Zivilkammer des Landgerichts Wiesbaden vom 7. Februar 2014 wird zurückgewiesen.