BVerfG - Beschluss vom 28.11.2023
2 BvL 8/13
Normen:
EStG § 6 Abs. 5 S. 1, 2, 3 Nr. 1, 2; GG Art. 3 Abs. 1; GG Art. 100 Abs. 1;
Fundstellen:
BB 2024, 168
DB 2024, 154
NWB 2024, 222
DStR 2024, 155
NZG 2024, 90
WPg 2024, 167
BB 2024, 304
DStRE 2024, 182
ZEV 2024, 91
NZI 2024, 264
RdW 2024, 240
NZG 2024, 405
GmbHR 2024, 429
NJW 2024, 1171

Ausschluss einer Übertragung von Wirtschaftsgütern zwischen beteiligungsidentischen Personengesellschaften zum Buchwert; Prüfung der Verfassungsmäßigkeit eines Gesetzes i.R.e. konkreten Normenkontrolle; Ungleichbehandlung von Wirtschaftsguttransfers zwischen beteiligungsidentischen Schwesterpersonengesellschaften; Gebot verfassungskonformer Gesetzesauslegung; Bindung des Steuergesetzgebers an das Gebot der Steuergerechtigkeit

BVerfG, Beschluss vom 28.11.2023 - Aktenzeichen 2 BvL 8/13

DRsp Nr. 2024/553

Ausschluss einer Übertragung von Wirtschaftsgütern zwischen beteiligungsidentischen Personengesellschaften zum Buchwert; Prüfung der Verfassungsmäßigkeit eines Gesetzes i.R.e. konkreten Normenkontrolle; Ungleichbehandlung von Wirtschaftsguttransfers zwischen beteiligungsidentischen Schwesterpersonengesellschaften; Gebot verfassungskonformer Gesetzesauslegung; Bindung des Steuergesetzgebers an das Gebot der Steuergerechtigkeit

Tenor

§ 6 Absatz 5 Satz 3 des Einkommensteuergesetzes in der Fassung des Gesetzes zur Fortentwicklung des Unternehmenssteuerrechts vom 20. Dezember 2001 (Bundesgesetzblatt I Seite 3858) ist mit Artikel 3 Absatz 1 des Grundgesetzes unvereinbar, soweit danach eine Übertragung von Wirtschaftsgütern zwischen beteiligungsidentischen Personengesellschaften zum Buchwert ausgeschlossen ist.

Der Gesetzgeber ist verpflichtet, rückwirkend für Übertragungsvorgänge nach dem 31. Dezember 2000 eine Neuregelung zu treffen.