FG Düsseldorf - Urteil vom 16.07.2014
7 K 1910/13 GE
Normen:
GrEStG § 1 Abs. 3 Nr. 1; GrEStG § 3 Nr. 2 Satz 1;
Fundstellen:
DStR 2015, 10
DStRE 2015, 1198
GmbHR 2014, 1174

Grunderwerbsteuerbefreiung nach § 3 Nr. 2 GrEStG und Verpflichtung zur Einbringung von Anteilen einer grundbesitzenden Kapitalgesellschaft im Schenkungsvertrag

FG Düsseldorf, Urteil vom 16.07.2014 - Aktenzeichen 7 K 1910/13 GE

DRsp Nr. 2015/11146

Grunderwerbsteuerbefreiung nach § 3 Nr. 2 GrEStG und Verpflichtung zur Einbringung von Anteilen einer grundbesitzenden Kapitalgesellschaft im Schenkungsvertrag

Eine Anteilsvereinigung i.S.d. § 1 Abs. 3 Nr. 1 GrEStG ist nach dem Grundsatz der isolierten Betrachtung nicht deshalb als Grundstücksschenkung unter Lebenden nach § 3 Nr. 2 Satz 1 GrEStG von der Grunderwerbsteuer befreit, weil die Verpflichtung zur Einbringung in eine Personengesellschaft zuvor in einem Schenkungsvertrag über Anteile an einer grundbesitzenden Kapitalgesellschaft von den Zuwendungsempfängern übernommen worden ist (Abgrenzung zum BFH-Urteil vom 23.05.2012 II R 21/10, BFH/E 237,466, BStBl II 2012, 793).

Normenkette:

GrEStG § 1 Abs. 3 Nr. 1; GrEStG § 3 Nr. 2 Satz 1;

Tatbestand:

Der inzwischen verstorbene A war Alleingesellschafter der grundbesitzhaltenden B GmbH in C. Mit notariell beurkundetem Vertrag des Notars D vom 24. November 2008 (UR Nr. …) teilte er seinen an der Gesellschaft bestehenden Geschäftsanteil im Nennbetrag von 50.000 DM in vier Teilgesellschaftsanteile im Nennbetrag von je 12.500 DM auf und verschenkte je einen dieser Teilgeschäftsanteile im Wege vorweggenommener Erbfolge an seine Töchter. Diese sind zugleich mit gleichen Anteilen die Beteiligten der Klägerin. Die persönlich haftende Gesellschafterin der Klägerin, die E Immobilienverwaltungsgesellschaft mbH, hat keine Einlage geleistet.