20.4 Umsatzsteuerrechtliche Schwerpunkte bei der Tax Due Diligence

Autor: Fietz

20.72

Im Rahmen der Tax Due Diligence sind im Bereich der Umsatzsteuer verschiedene Schwerpunkte zu setzen, die von ganz unterschiedlichen Faktoren abhängen, z.B. von der Branche, der das verkaufte Unternehmen angehört, der Frage, ob ein Organschaftsverhältnis begründet wird, oder ob der Verkauf als Geschäftsveräußerung ausgestaltet ist. Die nachfolgende Übersicht dient deswegen allein der Orientierung, welche Bereiche geprüft werden können, ohne dass alle Punkte in jedem Fall von Bedeutung sind.

20.4.1 Typische Fehlerquellen

20.73

Fehlender oder falscher Umsatzsteuerausweis in Rechnungen

Die Umsatzsteuer entsteht in der gesetzlich geschuldeten Höhe auch bei einem zu niedrigen oder fehlenden Umsatzsteuerausweis. Vorsicht ist in diesem Bereich geboten, wenn das Unternehmen Umsätze erklärt hat, bei denen es keine oder nur eine ermäßigte Steuer schuldet:

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Hier gilt es stets zu prüfen, ob die Regelungen zutreffend angewendet wurden, ob bei steuerfreien Leistungen die Nachweisprozesse ordnungsgemäß sind, ob entsprechende Bescheinigungen (USt 1 TG bei Bauleistungen) vorliegen oder ob Regelungen zur Steuerschuld im Ausland zutreffend angewendet werden. Denn die Falschbehandlung von umsatzsteuerpflichtigen Umsätzen als umsatzsteuerfrei oder nicht umsatzsteuerbar kann später zu Umsatzsteuernachforderungen führen und stellt für den Käufer im Rahmen einer Transaktion ein entsprechendes Risiko dar.