BGH - Urteil vom 10.06.2008
XI ZR 331/07
Normen:
BGB § 767 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BB 2008, 1809
BGHReprt 2008, 1133
BKR 2008, 417
DB 2008, 1559
DNotZ 2008, 919
GmbHR 2008, 877
MDR 2008, 984
WM 2008, 1350
ZIP 2008, 1376
Vorinstanzen:
OLG Frankfurt/Main, vom 25.05.2007 - Vorinstanzaktenzeichen 25 U 120/04
LG Kassel, vom 08.07.2004 - Vorinstanzaktenzeichen 11 O 4317/03

Umfang der Bürgschaftsverpflichtung für ein Gesellschafterdarlehen

BGH, Urteil vom 10.06.2008 - Aktenzeichen XI ZR 331/07

DRsp Nr. 2008/13246

Umfang der Bürgschaftsverpflichtung für ein Gesellschafterdarlehen

»a) Erfasst der Sicherungszweck einer Bürgschaft für ein Gesellschafterdarlehen auch den Fall, dass die schuldende GmbH in eine Krise gerät, so kann sich der haftende Bürge nicht auf eine das Eigenkapital der Gesellschaft sichernde Rückzahlungssperre berufen (im Anschluss an BGH, Urteil vom 15. Februar 1996 - IX ZR 245/94, WM 1996, 588, 590).b) Fehlende Kenntnis von der Stellung des Darlehensgebers als Gesellschafter der darlehensnehmenden GmbH kann den Bürgen nur von dem spezifischen Risiko entlasten, das mit der Einordnung der Hauptschuld als eigenkapitalersetzendes Gesellschafterdarlehen verbunden ist, steht jedoch nicht der Bürgenhaftung entgegen, wenn die Gesellschaft als Hauptschuldnerin vermögenslos wird und deswegen allgemein ihre Verbindlichkeiten nicht erfüllt.«

Normenkette:

BGB § 767 Abs. 1 ;

Tatbestand:

Die Klägerin, eine GmbH, die sich an einer Vielzahl von Steuerberatungsgesellschaften beteiligt, nimmt den Beklagten auf Zahlung von 510.000 EUR nebst Prozesszinsen aus einer Bürgschaft für Verbindlichkeiten der F. GmbH (im Folgenden: GmbH) in Anspruch, die auf einem von der Klägerin geführten Verrechnungskonto aufgelaufen sind.