BFH - Urteil vom 18.01.2023
I R 16/19
Normen:
KStG § 1 Abs. 1 Nr. 6; KStG § 4 Abs. 1; KStG § 14 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 S. 2; EStG § 15 Abs. 1 S. 1 Nr. 2; KStG 2008; EStG 2008;
Fundstellen:
BB 2023, 1237
BFH/NV 2023, 917
DB 2023, 1516
DStR 2023, 1122
DStRE 2023, 693
NZG 2023, 1098
ZIP 2023, 2370
Vorinstanzen:
FG Nürnberg, vom 23.10.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 1 K 723/18

Rechtsfolgen der Beteiligung einer juristischen Person des öffentlichen Rechts an einer gewerblich tätigen, als Holding fungierenden PersonengesellschaftKörperschaftsteuerpflicht der Einkünfte von Tochtergesellschaften

BFH, Urteil vom 18.01.2023 - Aktenzeichen I R 16/19

DRsp Nr. 2023/6890

Rechtsfolgen der Beteiligung einer juristischen Person des öffentlichen Rechts an einer gewerblich tätigen, als Holding fungierenden Personengesellschaft Körperschaftsteuerpflicht der Einkünfte von Tochtergesellschaften

1. Beteiligt sich eine juristische Person des öffentlichen Rechts an einer gewerblich tätigen Personengesellschaft, wird hierdurch ein BgA (hier: BgA Beteiligung) begründet (Bestätigung der Rechtsprechung, z.B. Senatsurteil vom 29.11.2017 – I R 83/15, BFHE 260, 327, BStBl II 2018, 495, Rz 18, m.w.N.). Fungiert die Personengesellschaft als Holdinggesellschaft und begründet sie ertragsteuerrechtliche Organschaften mit Tochter-Kapitalgesellschaften, werden durch die Tätigkeiten der Tochtergesellschaften keine weiteren BgA vermittelt. 2. Das steuerliche Ergebnis einer Beteiligung an einer Personengesellschaft, durch die auf Ebene einer juristischen Person des öffentlichen Rechts ein BgA begründet wird, kann nur dann durch Erfassung der Beteiligung als gewillkürtes Betriebsvermögen eines weiteren BgA (hier: BgA Hallenbad) mit dem steuerlichen Ergebnis jenes weiteren BgA verrechnet werden, wenn die Voraussetzungen der sog. Zusammenfassungsgrundsätze erfüllt sind.

Tenor

Die Revision der Klägerin gegen das Urteil des Finanzgerichts Nürnberg vom 23.10.2018 – 1 K 723/18 wird als unbegründet zurückgewiesen.