BVerfG - Beschluß vom 14.04.1959
1 BvL 19/58; 1 BvL 21/58
Normen:
BVerfGG § 78 S. 1 § 82 Abs. 1 ; EStG 1957 § 26c ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 6 Abs. 1 Art. 100 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BVerfGE 9, 250
BB 1959, 478
BStBl I 1959, 208
NJW 1959, 981
Rpfleger 1959, 314
Vorinstanzen:
FG München, vom 29.04.1958 - Vorinstanzaktenzeichen II (III) 293/53
FG München, vom 29.04.1958 - Vorinstanzaktenzeichen III 162/55

Anforderungen an eine Richtervorlage nach Art. 100 Abs. 1 GG

BVerfG, Beschluß vom 14.04.1959 - Aktenzeichen 1 BvL 19/58; 1 BvL 21/58

DRsp Nr. 1996/7396

Anforderungen an eine Richtervorlage nach Art. 100 Abs. 1 GG

»Zur Frage der Entscheidungserheblichkeit bei Gerichtsvorlagen nach Art. 100 Abs. 1 GG (hier: § 26 c EStG 1957).«1. Nach Art. 100 Abs. 1 GG kann ein Gericht einen Normenkontrollantrag nur stellen, wenn es für seine Entscheidung auf die Vorschrift ankommt, die nach seiner Ansicht verfassungswidrig ist.2. a) Steht § 26c EStG 1957 mit dem Grundgesetz in Einklang, so sind die Eheleute nach § 26a EStG 1957 getrennt zu veranlagen, sofern sie nicht ihre (uneingeschränkte) Zusammenveranlagung beantragen.b) Ist dagegen § 26c EStG 1957 mit dem Grundgesetz nicht vereinbar, so gilt dasselbe, weil die Vorschrift mit der Feststellung ihrer Nichtigkeit (§ 82 Abs. 1 in Verbindung mit § 78 Satz 1 BVerfGG) nicht mehr anwendbar ist.

Normenkette:

BVerfGG § 78 S. 1 § 82 Abs. 1 ; EStG 1957 § 26c ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 6 Abs. 1 Art. 100 Abs. 1 ;

Gründe:

I.