BGH - Urteil vom 15.12.2020
II ZR 108/19
Normen:
HGB § 128; HGB § 161 Abs. 2; HGB § 171 Abs. 2; HGB § 172 Abs. 4; EStG § 5a Abs. 4 S. 1-3;
Fundstellen:
BB 2021, 257
BFH/NV 2021, 528
DStR 2021, 740
DZWIR 2021, 447
GmbHR 2021, 252
MDR 2021, 371
NJW 2021, 928
NZG 2021, 505
NZI 2021, 494
WM 2021, 186
ZIP 2021, 255
ZInsO 2021, 263
Vorinstanzen:
LG Dortmund, vom 23.07.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 3 O 342/17
OLG Hamm, vom 08.04.2019 - Vorinstanzaktenzeichen I-8 U 91/18

Bestehen der persönlichen Haftung des Kommanditisten bei Insolvenz der Gesellschaft für bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens begründete Gesellschaftsverbindlichkeiten; Befugnis des Insolvenzverwalters zur Durchführung des Innenausgleichs unter den Gesellschaftern

BGH, Urteil vom 15.12.2020 - Aktenzeichen II ZR 108/19

DRsp Nr. 2021/1700

Bestehen der persönlichen Haftung des Kommanditisten bei Insolvenz der Gesellschaft für bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens begründete Gesellschaftsverbindlichkeiten; Befugnis des Insolvenzverwalters zur Durchführung des Innenausgleichs unter den Gesellschaftern

Die persönliche Haftung des Kommanditisten nach §§ 171, 172 Abs. 4, § 161 Abs. 2, § 128 HGB besteht bei Insolvenz der Gesellschaft jedenfalls für solche Gesellschaftsverbindlichkeiten, die bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens begründet worden sind. Auf die insolvenzrechtliche Einordnung dieser Verbindlichkeiten kommt es dabei nicht an.

Tenor

Auf die Revision des Klägers wird der Beschluss des 8. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Hamm vom 8. April 2019 im Kostenpunkt und insoweit aufgehoben, als die auf die Haftung des Beklagten gegenüber den Gläubigern der Gesellschaft gestützte Klage abgewiesen wurde. Die weitergehende Revision wird zurückgewiesen.

Im Umfang der Aufhebung wird die Sache zur neuen Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Revisionsverfahrens, an das Berufungsgericht zurückverwiesen.

Normenkette:

HGB § 128; HGB § 161 Abs. 2; HGB § 171 Abs. 2; HGB § 172 Abs. 4; EStG § 5a Abs. 4 S. 1-3;

Tatbestand