BFH vom 03.08.1972
IV R 235/67
Normen:
GewStG (1961) § 2 Abs. 2 Nr. 1 § 9 Nr. 1 Satz 2 ;
Fundstellen:
BFHE 106, 331
BStBl II 1972, 799

BFH - 03.08.1972 (IV R 235/67) - DRsp Nr. 1997/11173

BFH, vom 03.08.1972 - Aktenzeichen IV R 235/67

DRsp Nr. 1997/11173

»1. Eine GmbH & Co. KG, an der eine GmbH als einzige Komplementärin beteiligt ist, unterhält schon wegen dieser Beteiligung der GmbH einen Gewerbebetrieb (Bestätigung der Rechtsprechung im Urteil IV 233, 234/65 vom 17.03.1966, BFH 84, 471, BStBl III 1966, 171). 2. Die Kürzung des Gewerbeertrags nach § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG 1961 ist nicht zulässig, wenn die Verwaltung und Nutzung eigenen Kapitalvermögens für sich betrachtet eine ihrer Natur nach gewerbliche Tätigkeit darstellt. Zum "eigenen" Kapitalvermögen können auch von dritter Seite beschaffte Gelder gehören.«

Normenkette:

GewStG (1961) § 2 Abs. 2 Nr. 1 § 9 Nr. 1 Satz 2 ;

Gründe:

I. Streitig war im Gewerbesteuermeßbetragsverfahren 1964, ob die Revisionsklägerin, die X-GmbH & Co. KG (KG) ein Gewerbe betrieb, ob sie den Gewerbeertrag nach § 9 Nr. 1 Satz 2 des Gewerbesteuergesetzes (GewStG) 1961 kürzen durfte und ob die Hinzurechnung von Dauerschuldzinsen verfassungsgemäß ist.