BFH - Urteil vom 11.04.1991
V R 40/86
Normen:
AO (1977) § 174 Abs. 5, § 367 Abs. 2 S. 3;
Fundstellen:
BB 1991, 1328
BFHE 164, 176
BStBl II 1991, 605
Vorinstanzen:
Niedersächsisches FG,

BFH - Urteil vom 11.04.1991 (V R 40/86) - DRsp Nr. 1996/11005

BFH, Urteil vom 11.04.1991 - Aktenzeichen V R 40/86

DRsp Nr. 1996/11005

»Ein Dritter ist nicht am Verfahren über die Änderung eines Steuerbescheids bei widerstreitender Steuerfestsetzung beteiligt (§ 174 Abs. 5 S. 1 AO 1977), wenn er zwar hinzugezogen worden ist, das Verfahren aber nicht durch Einspruchsentscheidung, sondern durch einen ohne seine Zustimmung oder seinen entsprechenden Antrag ergangenen Abhilfebescheid endet (§ 172 Abs. 1 Nr. 2 a, § 367 Abs. 2 S. 3 AO 1977

Normenkette:

AO (1977) § 174 Abs. 5, § 367 Abs. 2 S. 3;

Gründe:

I. Der Kläger und Revisionsbeklagte (Kläger) lieferte 1982 seinen Fischkutter an einen Abnehmer und stellte diesem am 27. Dezember 1982 folgende Rechnung aus:

"Rechnung

1 Stück Fischkutter Preis: 160.000,- DM (einhundertsechzigtausend) incl. 13 % MwSt = 18.400,- DM".

Mit Bescheid vom 27. August 1984 setzte der Beklagte und Revisionskläger (das Finanzamt -FA-) die Umsatzsteuer gegen den Kläger für die steuerfreie Lieferung des Fischkutters (§ 4 Nr. 2 i.V.m. § 8 Abs. 1 des Umsatzsteuergesetzes - UStG 1980-) unter Hinweis auf § 14 Abs. 2 UStG 1980 auf 18.400 DM fest. Im Einspruchsverfahren legte der Kläger die Ablichtung einer berichtigten Rechnung vom 11. September 1984 ohne gesonderten Ausweis der Umsatzsteuer vor und machte geltend, die Rechnung vom 27. Dezember 1982 habe er zurückerhalten. Darauf setzte das FA die Umsatzsteuer für 1982 gegen den Kläger durch Bescheid vom 15. Oktober 1984 auf 0 DM herab.