BFH - Urteil vom 13.03.1991
I R 1/90
Normen:
BGB § 181; GmbHG § 35 Abs. 4; KStG (1977) § 8 Abs. 3 S. 2, § 27 Abs. 1, Abs. 3 S. 2;
Fundstellen:
BB 1991, 1328
BB 1991, 1398
BFHE 164, 255
BStBl II 1991, 597
GmbHR 1991, 332
NJW 1991, 2039
Vorinstanzen:
FG Rheinland-Pfalz,

BFH - Urteil vom 13.03.1991 (I R 1/90) - DRsp Nr. 1996/11024

BFH, Urteil vom 13.03.1991 - Aktenzeichen I R 1/90

DRsp Nr. 1996/11024

»Die dem Gesellschafter-Geschäftsführer einer mehrgliedrigen GmbH erteilte Befreiung von den Beschränkungen des §181 BGB bleibt auch dann wirksam, wenn sich die GmbH in eine Einmann-GmbH verwandelt.«

Normenkette:

BGB § 181; GmbHG § 35 Abs. 4; KStG (1977) § 8 Abs. 3 S. 2, § 27 Abs. 1, Abs. 3 S. 2;

I. Streitig ist die zivil- und steuerrechtliche Wirksamkeit von Gehaltserhöhungen für den Gesellschafter-Geschäftsführer einer Einmann-GmbH.

1. Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) ist eine von ursprünglich drei Gesellschaftern am 4. Januar 1980 gegründete GmbH. Der Gesellschafter G wurde im Gesellschaftsvertrag zum alleinigen Geschäftsführer bestellt. Zum Umfang seiner Vertretungsbefugnis heißt es in Abschnitt II des Gesellschaftsvertrages vom 4. Januar 1980:

"Herr G ist als Geschäftsführer von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit."

Die beiden anderen Gesellschafter schieden am 12. Dezember 1980 und am 17. Dezember 1981 aus der Gesellschaft aus. G erwarb ihre Anteile und wurde damit ab 1. Dezember 1981 Alleingesellschafter. Er wurde nicht erneut vom Verbot des Selbstkontrahierens befreit. Am 26. Februar 1986 trat ein neuer Gesellschafter in die Klägerin ein.