BFH - Urteil vom 18.03.1987
II R 226/84
Normen:
AO (1977) § 173 Abs. 1 S. 1 Nr. 2, § 175 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 ;
Fundstellen:
BFHE 149, 141
BStBl II 1987, 416
Vorinstanzen:
Hessisches FG,

BFH - Urteil vom 18.03.1987 (II R 226/84) - DRsp Nr. 1996/12488

BFH, Urteil vom 18.03.1987 - Aktenzeichen II R 226/84

DRsp Nr. 1996/12488

»Tatsachen, die der Finanzbehörde erst nach abschließender Zeichnung des Eingabewertbogens bekanntwerden, sind i. S. von § 173 Abs. 1 AO (1977) nachträglich bekanntgeworden.«

Normenkette:

AO (1977) § 173 Abs. 1 S. 1 Nr. 2, § 175 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 ;

Gründe:

I. Ursprünglich hatte das Finanzamt (FA) folgende Vermögensteuerfestsetzungen gegen die Kläger vorgenommen:

1. Vermögensteuer 1973: Mit gemäß § 100 Abs. 2 der Reichsabgabenordnung (AO) vorläufigem Bescheid vom 24. Juni 1975 setzte es die Steuer im Wege der Neuveranlagung auf 0 DM fest.

2. Vermögensteuer 1974: Mit Hauptveranlagungsbescheid vom 21. September 1976 setzte es die Vermögensteuer auf 7.650 DM jährlich fest.

In der Zeit vom 17. Oktober 1978 bis 25. Januar 1979 erfolgte bei der Firma ..., deren Gesellschafter der Kläger ist, eine Betriebsprüfung, die aufgrund der Prüfungsanordnung des FA auch die persönlichen Verhältnisse des Kläger mitumfaßte. Das beklagte FA erließ im Mai 1980 daraufhin für 1973 und 1974 nach § 175 Nr. 1 der Abgabenordnung (AO 1977) geänderte Vermögensteuerbescheide und nahm eine Neuveranlagung auf den 1. Januar 1975 vor. Die abschließende Zeichnung des Eingabewertbogens für diese Veranlagungen erfolgte am 11. März 1980 durch den Sachgebietsleiter.