BGH - Urteil vom 16.07.2015
IX ZR 197/14
Normen:
BGB § 249 Abs. 1 Bb, Gb, Hb, Hd; BGB § 252 Satz 2; BGB § 280 Abs. 1; ZPO § 287 BRAO § 51b aF; BGB §§ 203, 204;
Fundstellen:
AnwBl 2015, 718
BB 2015, 1985
BFH/NV 2015, 1552
DB 2015, 6
DStR 2015, 2349
DStRE 2016, 250
MDR 2015, 1002
NJW 2015, 3447
VersR 2016, 727
ZIP 2015, 63
wistra 2015, 399
Vorinstanzen:
LG Berlin, vom 28.08.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 22 O 307/09
KG Berlin, vom 06.06.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 21 U 187/12

BGH - Urteil vom 16.07.2015 (IX ZR 197/14) - DRsp Nr. 2015/14324

BGH, Urteil vom 16.07.2015 - Aktenzeichen IX ZR 197/14

DRsp Nr. 2015/14324

a) In Fällen der Rechts- und Steuerberaterhaftung bestimmen sich die Beweiserleichterungen für den Ursachenzusammenhang zwischen Pflichtverletzung und Schaden nach den Grundsätzen des Anscheinsbeweises (Festhaltung an der ständigen Rechtsprechung, zuletzt BGH, Beschluss vom 15. Mai 2014 - IX ZR 267/12, WM 2014, 1379).b) Lässt der Mandant offen, für welche von mehreren möglichen Vorgehensweisen er sich bei pflichtgemäßer Beratung entschieden hätte, ist die notwendige Schadenswahrscheinlichkeit nur gegeben, wenn diese sich für alle in Betracht kommenden Ursachenverläufe - nicht notwendig in gleicher Weise - ergibt; sie muss für alle diese Ursachenverläufe dargelegt und bewiesen werden.c) § 252 Satz 2 BGB ermöglicht in Ergänzung zu § 287 ZPO eine abstrakte Schadensberechnung des entgangenen Gewinns, erfordert aber gleichwohl die Darlegung und gegebenenfalls den Nachweis der erforderlichen Anknüpfungstatsachen hierfür, bei der behaupteten Anlage von Kapitalbeträgen etwa den Vortrag und den Nachweis der Anlage in eine bestimmte Art von Wertpapieren.