BAG - Beschluss vom 17.06.2015
4 AZR 61/14 (A)
Normen:
AEUV Art. 267; BGB § 613a Abs. 1 S. 1; Charta der Grundrechte der Europäischen Union (GRC) Art. 16; Charta der Grundrechte der Europäischen Union (GRC) Art. 51; EGRL 23/2001 Art. 3; EGRL 23/2001 Art. 8; EUGrdRCh Art. 16; EUGrdRCh Art. 51; EWGRL 187/77; Richtlinie 2001/23/EG vom 12.03.2001 (RL 2001/23/EG) Art. 3; Richtlinie 2001/23/EG vom 12.03.2001 (RL 2001/23/EG) Art. 8;
Fundstellen:
AP TVG § 1 Bezugnahme auf Tarifvertrag Nr. 132
AUR 2016, 126
ArbRB 2015, 193
ArbRB 2016, 67
BAGE 152, 12
BB 2015, 1651
BB 2016, 435
BB 2016, 570
DB 2015, 15
DB 2016, 538
DB 2016, 7
EzA-SD 2015, 12
NZA 2015, 6
NZA 2016, 373
Pressemitteilung des Bundesarbeitsgerichts Nr. 33 vom 17.06.2015
ZIP 2015, 51
Vorinstanzen:
LAG Frankfurt/Main, vom 10.12.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 8 Sa 538/13
ArbG Offenbach, vom 12.03.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 9 Ca 350/12

Dynamik einer Verweisungsklausel nach BetriebsübergangBindung des Betriebserwerbers an eine arbeitsvertraglich vereinbarte dynamische Verweisung auf einen TarifvertragVorabentscheidungsersuchen an den EuGH betreffend die Bindung eines nicht tarifgebundenen Betriebserwerbers an eine dynamische Verweisungsklausel

BAG, Beschluss vom 17.06.2015 - Aktenzeichen 4 AZR 61/14 (A)

DRsp Nr. 2015/11029

Dynamik einer Verweisungsklausel nach Betriebsübergang Bindung des Betriebserwerbers an eine arbeitsvertraglich vereinbarte dynamische Verweisung auf einen Tarifvertrag Vorabentscheidungsersuchen an den EuGH betreffend die Bindung eines nicht tarifgebundenen Betriebserwerbers an eine dynamische Verweisungsklausel

1. Der Betriebserwerber ist nach einem Betriebsübergang an die von einem nicht tarifgebundenen Betriebsveräußerer vereinbarte dynamische Verweisung auf einen Tarifvertrag unverändert gebunden. Diese Dynamik entfällt nicht, wenn der Betriebserwerber nicht durch die Mitgliedschaft in einer tarifschließenden Koalition tarifgebunden ist und deshalb auf die künftigen Tarifverhandlungen keinen Einfluss nehmen kann. 2. Dem Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) wird die Frage zur Vorabentscheidung vorgelegt, ob diese Auslegung von § 613a Abs. 1 BGB mit Art. 3 RL 2001/23/EG und Art. 16 GRC vereinbar ist.

A. Der Gerichtshof der Europäischen Union wird gemäß Art. 267 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) um die Beantwortung folgender Fragen ersucht:

I.