H 4.1 KStR2004
Stand: 13.04.2022
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Zu § 4

H 4.1 KStR2004 Hinweise

H 4.1 Hinweise

KStR2004 ( Körperschaftsteuer-Richtlinien 2022 (KStR 2022) und Hinweise 2022 (Amtliches Körperschaftsteuer-Handbuch 2022) )

Allgemeines Nach § 1 Abs. 1 Nr. 6 KStG sollen im Grundsatz alle Einrichtungen der öffentlichen Hand der Körperschaftsteuer unterworfen werden, die das äußere Bild eines Gewerbebetriebs haben (>BFH vom 22. 9. 1976, I R 102/74, BStBl II S. 793). Hat die jPöR mehrere BgA, ist sie Subjekt der Körperschaftsteuer wegen jedes einzelnen Betriebs (>BFH vom 13. 3. 1974, I R 7/71, BStBl II S. 391 und >BFH vom 8. 11. 1989, I R 187/85, BStBl 1990 II S. 242). Anwendungsfragen zur Besteuerung von BgA und Eigengesellschaften von jPöR >BMF vom 12. 11. 2009, BStBl I S. 1303 Beteiligungen von jPöR an Personengesellschaften Die Beteiligung einer jPöR an einer Mitunternehmerschaft führt zu mindestens einem BgA (>BFH vom 25. 3. 2015, I R 52/13, BStBl 2016 II S. 172). Wegen Anwendungsfragen zu dieser Entscheidung >BMF vom 21. 6. 2017, BStBl I S. 880. Die Beteiligung einer jPöR an einer gewerblich geprägten vermögensverwaltenden Personengesellschaft begründet keinen BgA (>BFH vom 29. 11. 2017, I R 83/15, BStBl 2018 II S. 495). Einkommensermittlung bei BgA >R 8.2 Einrichtung - Die Einrichtung kann sich aus einer besonderen Leitung, aus einem geschlossenen Geschäftskreis, aus der Buchführung oder aus einem ähnlichen, auf eine Einheit hindeutenden Merkmal ergeben (>BFH vom 26. 5. 1977, V R 15/74, BStBl II S. 813). - Sie kann auch dann gegeben sein, wenn nicht organisatorische, sondern andere Merkmale vorliegen, die die wirtschaftliche Selbständigkeit verdeutlichen (>BFH vom 13. 3. 1974, I R 7/71, BStBl II S. 391). - Insbesondere kann die Einrichtung gegeben sein, wenn der Jahresumsatz i. S. v. § 1 Abs. 1 Nr. 1 UStG aus der wirtschaftlichen Tätigkeit beträchtlich ist bzw. wegen des Umfangs der damit verbundenen Tätigkeit eine organisatorische Abgrenzung geboten erscheint (>RFH vom 20. 1. 1942, I 235/41, RStBl S. 405 und >BFH vom 26. 2. 1957, I 327/56 U, BStBl III S. 146). - Die Einbeziehung der wirtschaftlichen Tätigkeit in einen überwiegend mit hoheitlichen Aufgaben betrauten, organisatorisch gesondert geführten Betrieb schließt es nicht aus, die einbezogene Tätigkeit gesondert zu beurteilen und rechtlich als eigenständige Einheit von dem sie organisatorisch tragenden Hoheitsbetrieb zu unterscheiden (>BFH vom 26. 5. 1977, V R 15/74, BStBl II S. 813 und >BFH vom 14. 4. 1983, V R 3/79, BStBl II S. 491). Kapitalertragsteuer bei BgA >H 8.2 Kapitalertragsteuer sowie >BMF vom 28. 1. 2019, BStBl I S. 97 Kirchliche Orden Kirchliche Orden können Körperschaften des öffentlichen Rechts sein (>BFH vom 8. 7. 1971, V R 1/68, BStBl 1972 II S. 70). Kriterien zur Abgrenzung hoheitlicher von wirtschaftlicher Tätigkeit einer jPöR >BMF vom 11. 12. 2009, BStBl I S. 1597 Land- und forstwirtschaftliche Betriebe Abgrenzung zum Gewerbebetrieb >R 15.5 EStR Überwiegende Zweckbestimmung Eine überwiegend hoheitliche Zweckbestimmung liegt nur vor, wenn die beiden Tätigkeitsbereiche derart ineinander greifen, dass eine genaue Abgrenzung nicht möglich oder nicht zumutbar ist, wenn also die wirtschaftliche Tätigkeit unlösbar mit der hoheitlichen Tätigkeit verbunden ist und eine Art Nebentätigkeit im Rahmen der einheitlichen, dem Wesen nach hoheitlichen Tätigkeit darstellt (>BFH vom 26. 5. 1977, V R 15/74, BStBl II S. 813). Wirtschaftliches Gewicht Ein BgA ist nur anzunehmen, wenn es sich um eine Tätigkeit von einigem wirtschaftlichem Gewicht handelt (>BFH vom 26. 2. 1957, I 327/56 U, BStBl III S. 146 und >BFH vom 24. 10. 1961, I 105/60 U, BStBl III S. 552).