H 8.6 KStR2004
Stand: 13.04.2022
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Zu § 8

H 8.6 KStR2004 Hinweise

H 8.6 Hinweise

KStR2004 ( Körperschaftsteuer-Richtlinien 2022 (KStR 2022) und Hinweise 2022 (Amtliches Körperschaftsteuer-Handbuch 2022) )

Beweislast - Grundsätze Die objektive Beweislast für das Vorliegen von vGA obliegt dem Finanzamt (>BFH vom 27. 10. 1992, VIII R 41/89, BStBl 1993 II S. 569). Andererseits hat die Körperschaft die objektive Beweislast für die betriebliche Veranlassung der in der Buchführung als Betriebsvermögensminderung behandelten Aufwendungen. Sprechen nahezu alle erheblichen Beweisanzeichen dafür, dass eine Zuwendung an den Gesellschafter ihre Grundlage im Gesellschaftsverhältnis hat, geht ein verbleibender Rest an Ungewissheit zulasten der Körperschaft. Spricht der Maßstab des Handelns eines ordentlichen und gewissenhaften Geschäftsleiters für die Veranlassung einer Vorteilszuwendung im Gesellschaftsverhältnis, hat die Körperschaft die Umstände darzulegen, aus denen sich eine andere Beurteilung ergeben kann (>BFH vom 19. 3. 1997, I R 75/96, BStBl II S. 577). - Beweislast bei beherrschendem Gesellschafter Der beherrschende Gesellschafter hat das Vorliegen einer im Voraus geschlossenen klaren und eindeutigen Vereinbarung nachzuweisen (>BFH vom 29. 7. 1992, I R 28/92, BStBl 1993 II S. 247). - Beweislast bei international verbundenen Unternehmen Zur Mitwirkungs- und Nachweispflicht bei international verbundenen Unternehmen >BMF vom 3. 12. 2020, BStBl I S. 1325. § 90 Abs. 3 AO bzw. die GAufzV (>Anhang) sind zu beachten. Fremdvergleich von Preisen bei Handel zwischen verbundenen Unternehmen Zur Bemessung der vGA bei grenzüberschreitenden Geschäftsbeziehungen zwischen verbundenen Unternehmen >BFH-Urteile vom 17. 10. 2001, I R 103/00, BStBl 2004 II S. 171 und >BFH vom 6. 4. 2005, I R 22/04, BStBl 2007 II S. 658. Hingabe von Wirtschaftsgütern Für die Bemessung der vGA ist bei Hingabe von Wirtschaftsgütern von deren gemeinem Wert, der durch den erzielbaren Erlös bestimmt wird, auszugehen (>BFH vom 18. 10. 1967, I 262/63, BStBl 1968 II S. 105 und >BFH vom 27. 11. 1974, I R 250/72, BStBl 1975 II S. 306). Nutzungsüberlassungen Für die Bemessung der vGA ist bei Nutzungsüberlassungen von der erzielbaren Vergütung auszugehen (>BFH vom 27. 11. 1974, I R 250/72, BStBl 1975 II S. 306, >BFH vom 6. 4. 1977, I R 86/75, BStBl II S. 569, >BFH vom 28. 2. 1990, I R 83/87, BStBl II S. 649 und >BFH vom 27. 6. 2016, I R 12/15, BStBl II 2017 S. 217). Zur Bemessung der vGA bei der Überlassung eines betrieblichen Kfz >BMF vom 3. 4. 2012, BStBl I S. 478. Rückgängigmachung Die Rückgängigmachung von vGA ist nur in besonders gelagerten Ausnahmefällen möglich (>BFH vom 10. 4. 1962, I 65/61 U, BStBl III S. 255 und >BFH vom 23. 5. 1984, I R 266/81, BStBl II S. 723 und >BMF vom 6. 8. 1981, BStBl I S. 599). Steuerbilanzgewinn Die Gewinnerhöhung aufgrund einer vGA i. S. d. § 8 Abs. 3 Satz 2 KStG ist dem Steuerbilanzgewinn außerhalb der Steuerbilanz im Rahmen der Ermittlung des Einkommens der Körperschaft hinzuzurechnen (>BMF vom 28. 5. 2002, BStBl I S. 603). Verdeckte Gewinnausschüttung und Kapitalertrag nach § 20 EStG Für die Anwendung des § 8 Abs. 3 Satz 2 KStG kommt es nicht darauf an, ob und in welcher Höhe die vGA beim Gesellschafter tatsächlich einen Kapitalertrag nach § 20 Abs. 1 Nr. 1 Satz 2, Nr. 9 oder Nr. 10 Buchstabe a oder b EStG auslöst (>BFH vom 29. 4. 1987, I R 176/83, BStBl II S. 733, >BFH vom 22. 2. 1989, I R 44/85, BStBl II S. 475, >BFH vom 14. 3. 1989, I R 8/85, BStBl II S. 633 und >BFH vom 26. 6. 2013, I R 39/12, BStBl II 2014 S. 174). Beachte hierzu >H 8.5. I. Zuflusseignung/Vorteilsgeneigtheit Zur Kapitalertragsteuerpflicht bei BgA >BMF vom 28. 1. 2019, BStBl I S. 97