Ansatz der Vorerwerbe > BFH vom 17. 4. 1991 II R 121/88, BStBl II S. 522 Berechnung des Zehnjahreszeitraums > BFH vom 28. 3. 2012 II R 43/11, BStBl I S. 599 Selbstständigkeit der Vorerwerbe und des Letzterwerbs > BFH vom 7. 10. 1998 II R 64/96, BStBl 1999 II S. 25 Zusammenrechnung bei mehreren Erwerben eines Nacherben vom Vorerben > BFH vom 3. 11. 2010 II R 65/09, BStBl 2011 II S. 123 Beispiel: Erblasser E hat seine Kinder A und B je zu 1/2 als Vorerben eingesetzt. Beim Tod beider Vorerben soll sein Enkel C, der Sohn von A, Nacherbe werden. E verstirbt in 2012. Im Januar 2017 überträgt B dem Neffen C seinen Anteil am Nachlass des E (Steuerwert 290 000 EUR). C stellt einen Antrag nach § 7 Absatz 2 ErbStG. Im August 2018 verstirbt B und wird von C beerbt. Der Wert des Nachlasses beträgt 70 000 EUR.
Erwerb 2017 Übertragenes Vermögen 290 000 EUR Persönlicher Freibetrag aufgrund eines Antrags nach § 7 Absatz 2 i. V. m. § 6 Absatz 2 Satz 3 bis 5 ErbStG nach Steuerklasse I, da Erwerb vom Großvater ./. 200 000 EUR Steuerpflichtiger Erwerb 90 000 EUR Steuer: 11 % 9 900 EUR Erwerb 2018 Erwerb von Todes wegen 70 000 EUR Vorerwerb 2017 + 290 000 EUR 360 000 EUR Steuerberechnung Vorerwerb (§ 7 Absatz 2 ErbStG) 290 000 EUR Persönlicher Freibetrag ./. 200 000 EUR 90 000 EUR Erwerb von Todes wegen 70 000 EUR Erbfallkostenpauschale ./. 10 300 EUR Persönlicher Freibetrag kein Abzug (§ 6 Absatz 2 Satz 5 ErbStG) ./. 0 EUR 59 700 EUR Summe steuerpflichtiger Erwerb: 90 000 EUR + 59 700 EUR = 149 700 EUR Steuer Vorerwerb: 11 % 9 900 EUR Erwerb von Todes wegen: 20 % + 11 940 EUR 21 840 EUR abzgl. Steuer auf den Vorerwerb ./. 9 900 EUR Die fiktive Steuer entspricht der tatsächlichen Steuer 11 940 EUR Mindeststeuer Erwerb von Todes wegen 70 000 EUR Erbfallkostenpauschale ./. 10 300 EUR Persönlicher Freibetrag ./. 20 000 EUR Steuerpflichtiger Erwerb 39 700 EUR Steuer: 15 % 5 955 EUR Festzusetzende Steuer 2018 11 940 EUR