BFH - Urteil vom 13.11.2014
III R 18/14
Normen:
VO (EWG) Nr. 1408/71 Art. 14 Nr. 1 lit. a; VO (EWG) Nr. 1408/71 Art. 14 Nr. 2 lit. b Ziff. i;
Vorinstanzen:
FG Niedersachsen, vom 16.10.2008 - Vorinstanzaktenzeichen 16 K 94/08

Kindergeldberechtigung eines für einen begrenzten Zeitraum nach Deutschland entsandten polnischen Arbeitnehmers

BFH, Urteil vom 13.11.2014 - Aktenzeichen III R 18/14

DRsp Nr. 2015/1574

Kindergeldberechtigung eines für einen begrenzten Zeitraum nach Deutschland entsandten polnischen Arbeitnehmers

1. NV: Die Versagung des Kindergeldanspruchs eines Wanderarbeitnehmers kann nicht ausschließlich mit der nach Art. 13 ff. VO (EWG) Nr. 1408/71 erfolgten Zuständigkeitszuweisung an einen anderen Mitgliedstaat der Europäischen Union begründet werden, wenn die nach Art. 2 VO Nr. 1408/71 erforderlichen Voraussetzungen für die Eröffnung des persönlichen Geltungsbereichs der VO Nr. 1408/71 nicht festgestellt wurden. 2. NV: Auch für den Fall, dass der persönliche Geltungsbereich der VO Nr. 1408/71 eröffnet ist und die Regelungen der Art. 13 ff. VO Nr. 1408/71 eine vorrangige Zuständigkeit des anderen Mitgliedstaats begründen, ergibt sich daraus keine Sperrwirkung gegenüber der Anwendung des nationalen Rechts.

Die Zuständigkeitsregelungen der Art. 13ff. der VO (EWG) Nr. 1408/71 entfalten keine Sperrwirkung gegenüber der Anwendung des nationalen Rechts.

Normenkette:

VO (EWG) Nr. 1408/71 Art. 14 Nr. 1 lit. a; VO (EWG) Nr. 1408/71 Art. 14 Nr. 2 lit. b Ziff. i;

Gründe

I. Der Kläger und Revisionskläger (Kläger) ist polnischer Staatsangehöriger und lebte im Streitzeitraum (Juni 2007 bis August 2007) mit seiner Ehefrau und seinen drei Kindern in Polen.