Ausgabe 06/2020

Krisensicher kommunizieren: Wie Sie jetzt mit Mandanten unter Druck umgehen

Unter Druck wird die Kommunikation meist nicht einfacher, netter, entspannter, ... Wir geben Tipps, wie Sie das richtige Verhältnis zwischen Verständnis und Professionalität finden. Und wie Sie mit Mandanten umgehen können, die den Druck an Sie weitergeben.

Kommunikation in ungewöhnlichen Zeiten

Viele Mandanten sind aufgeregter als sonst. Und wie so oft stehen Sie in der ersten Reihe und müssen widersprüchlich und ungerecht wirkende Regelungen irgendwie umsetzen. Um zu verstehen, warum Mandanten evto. gereizt sind, hilft ein Blick auf die Maslowsche Bedürfnispyramide. Die veranschaulicht, wonach Menschen streben - was sie zufrieden macht:

Im Moment geht es nicht um Zufriedenheit, sondern um Existenzangst (Stufe 2). Auch wenn Sie die Lage als Experte vielleicht anders einschätzen (können). Im ersten Moment ist der Mandant in Panik. Und wenn er deshalb die (hoffentlich) gewohnte Höflichkeit und Rücksichtnahme vergisst, sollten Sie es nicht persönlich nehmen. Er tut ziemlich sicher nicht bewusst etwas gegen Sie.

So zeigen Sie Verständnis und Mitgefühl statt Mitleid

Die meisten Kanzleien haben in den Hilfemodus geschaltet - und das ist richtig. Mitleiden sollten Sie als Profi allerdings nicht. Sie müssen Mandanten beruhigen, damit Sie gemeinsam das Beste aus der Situation machen können. Wenn Sie Mandanten in Selbstmitleid oder Aggression bestärken, indem Sie zu lange zuhören, wird eine sachliche Zusammenarbeit schwieriger.