BGH - Urteil vom 12.03.2015
VII ZR 336/13
Normen:
BGB § 139; HGB § 87a Abs. 1 S. 3; HGB § 87b Abs. 1;
Fundstellen:
BB 2015, 961
DB 2015, 1220
DB 2015, 7
DStR 2015, 12
MDR 2015, 600
NJW 2015, 6
NJW
VersR 2015, 1027
WM 2016, 372
Vorinstanzen:
LG Hamburg, vom 23.12.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 402 HKO 79/08
OLG Hamburg, vom 12.11.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 9 U 11/12

Nichtigkeit einer vertraglichen Regelung in einem Handelsvertretervertrag über eine Sprunghaftung

BGH, Urteil vom 12.03.2015 - Aktenzeichen VII ZR 336/13

DRsp Nr. 2015/6061

Nichtigkeit einer vertraglichen Regelung in einem Handelsvertretervertrag über eine Sprunghaftung

Eine vertragliche Regelung in einem Handelsvertretervertrag über eine sog. Sprunghaftung, wonach dem Handelsvertreter ein Provisionsanspruch für von ihm vermittelte Zeitschriftenabonnementverträge nur dann zustehen soll, wenn der Kunde das Abonnement während der festgelegten Sprunghaftungsfrist voll bezahlt hat, ist wegen Verstoßes gegen § 87a Abs. 1 Satz 3 HGB i.V.m. § 139 BGB nichtig. Der Handelsvertreter kann als Provision den üblichen Satz gemäß § 87b Abs. 1 HGB verlangen.

Tenor

Auf die Revision der Beklagten und die Anschlussrevision des Klägers wird das Urteil des 9. Zivilsenats des Hanseatischen Oberlandesgerichts Hamburg vom 12. November 2013 aufgehoben und die Sache zur neuen Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Revisionsverfahrens, an das Berufungsgericht zurückverwiesen.

Normenkette:

BGB § 139; HGB § 87a Abs. 1 S. 3; HGB § 87b Abs. 1;

Tatbestand

Der Kläger ist Verwalter in dem Insolvenzverfahren über das Vermögen der A. GmbH (im Folgenden: Schuldnerin). Er fordert von der Beklagten die Zahlung restlicher Provisionen für von der Schuldnerin vermittelte Zeitschriftenbelieferungsverträge.