OFD Nordrhein-Westfalen - Verfügung vom 15.03.2017
S 2133-2016/0008-St 143

OFD Nordrhein-Westfalen - Verfügung vom 15.03.2017 (S 2133-2016/0008-St 143) - DRsp Nr. 2017/80362

OFD Nordrhein-Westfalen, Verfügung vom 15.03.2017 - Aktenzeichen S 2133-2016/0008-St 143

DRsp Nr. 2017/80362

Ertragsteuerliche Behandlung der Vergütungsvorschüsse nach § 9 InsVV bei bilanzierenden Insolvenzverwaltern

Unter Beachtung des in § 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB geregelten Realisationsprinzips, welches auch bei der Gewinnermittlung nach § 4 Abs. 1 EStG Anwendung findet (R 4.1 Abs. 4 Satz 2 EStR; BFH vom 10.09.1998,BStBl 1999 II, 21), sind so genannte „Vergütungsvorschüsse” nach § 9 der Insolvenzrechtlichen Vergütungsverordnung (InsVV) bei bilanzierenden Insolvenzverwaltern erfolgswirksam zu erfassen und nicht als Anzahlungen zu passivieren.

Die Gewinnrealisierung tritt regelmäßig in dem Zeitpunkt ein, in dem der Leistungsverpflichtete die von ihm geschuldete Erfüllungshandlung erbracht, d. h. seine Verpflichtung „wirtschaftlich erfüllt” hat und ihm die Forderung auf die Gegenleistung so gut wie sicher ist. Zu diesem Zeitpunkt ist der Schwebezustand des zugrunde liegenden Geschäfts beendet und der Gewinn aus dieser Leistungsbeziehung nach § 252 Abs. 1 Nr. 4 HGB realisiert (vgl. BFH vom 03.08.2005,BStBl 2006 II, 20 und vom , BStBl 1993 II, 786, jeweils m. w. N; Herrmann/Heuer/Raupach, EStG, § 5 Rn. 32).