BFH - Urteil vom 25.03.1992
II R 46/89
Normen:
AO (1977) §§ 38, 42, 169 Abs. 1 S. 1, § 170 Abs. 1 ; EGAOEGAO (1977) Art. 97 § 3 Abs. 1 S. 1, § 4 Nr. 1; GrEStG (1983) § 1 Abs. 1 Nr. 1, §§ 6, 7, § 16a S. 2, §§ 18, 19 Abs. 1 (vgl. GrEStG 1983 §§ 18, 19 Abs. 1); GrEStG (1983) § 14 ; GrEStG NW § 1 Abs. 1 Nr. 1, §§ 6, 7 ; GrEStWoBauG NW § 1 Nr. 1;
Fundstellen:
BB 1992, 1273
BB 1992, 1986
BFHE 165, 449
BFHE 167, 448
BStBl II 1992, 680
Vorinstanzen:
FG Köln,

Steuerpflichtiger Erwerbsvorgang durch Übertragung eines Gesellschaftsanteils (§ 1 Abs. 1 Nr. 1 GrEStrG NW)

BFH, Urteil vom 25.03.1992 - Aktenzeichen II R 46/89

DRsp Nr. 1996/11434

Steuerpflichtiger Erwerbsvorgang durch Übertragung eines Gesellschaftsanteils (§ 1 Abs. 1 Nr. 1 GrEStrG NW)

»1. Sieht der Gesellschaftsvertrag einer Kommanditgesellschaft vor, daß beitretende Gesellschafter jederzeit über ihren Gesellschaftsanteil verfügen, ihre Beteiligung jedoch nicht vor Ablauf von fünf Jahren kündigen können, und daß die Gesellschafter bzw. ihre Rechtsnachfolger für den Fall der Kündigung anstelle der Zahlung eines Auseinandersetzungsguthabens nur die Übertragung eines - in der Beitrittserklärung bezeichneten, von der Gesellschaft noch zu erwerbenden und in bestimmter Weise zu bebauenden - Grundstücks verlangen können, so ersetzt die Übertragung eines derart ausgestalteten Gesellschaftsanteils die Übertragung des Grundstückseigentums, dessen Auswahl den Gesellschaftsanteil bestimmte. Sie stellt einen nach § 1 Abs. 1 Nr. 1 GrEStG NW (= § 1 Abs. 1 Nr. 1 GrEStG 1983) i.V.m. § 42 AO (1977) steuerpflichtigen Erwerbsvorgang dar, bei dem die Steuer mit dem Beitritt zur Gesellschaft entsteht (Fortentwicklung des Urteils vom 10. Mai 1989 II R 86/86, BFHE 156, 523, BStBI II 1989, 628).