BVerfG - Urteil vom 21.02.1961
1 BvR 314/60
Normen:
GG Art. 6 Abs. 1 ; LAG § 54 ;
Fundstellen:
BVerfGE 12, 180
BayVBl 1961, 153
BStBl I 1961, 63
JuS 1961, 200
JZ 1961, 256
MDR 1961, 384
NJW 1961, 598
Vorinstanzen:
BFH, vom 20.04.1960 - Vorinstanzaktenzeichen III 34/60

Teilweise Verfassungswidrigkeit von Regelungen der Vermögens- und Soforthilfeabgabe

BVerfG, Urteil vom 21.02.1961 - Aktenzeichen 1 BvR 314/60

DRsp Nr. 1996/7482

Teilweise Verfassungswidrigkeit von Regelungen der Vermögens- und Soforthilfeabgabe

»1. Die Zusammenrechnung der Vermögen nach der der Deckung des Lebensbedarfs dienenden Stundungsvorschrift des § 54 LAG entspricht der Unterhaltsgemeinschaft der Ehegatten.2. Die für Ehegatten nachteiligen Zusammenrechnungsbestimmungen Textziffer 10, 17 Abs. 1, 20 Abs. 1 und 26 der Verwaltungsanordnung über den Erlaß von Vermögensabgabe und Soforthilfeabgabe vom 19. Juli 1954 (BStBl. 1954 I S. 380) sind mit Art. 6 Abs. 1 GG unvereinbar. Eine hierauf gestützte Verwaltungs- oder Gerichtsentscheidung verletzt das Grundrecht des Betroffenen aus Art. 6 Abs. 1 GG

Normenkette:

GG Art. 6 Abs. 1 ; LAG § 54 ;

Gründe:

A.

I.

Der Beschwerdeführer und seine Ehefrau sind durch rechtskräftigen Bescheid vom 19. Oktober 1956 mit einem Vermögen von 165400 DM zusammen zur Vermögensabgabe für den Lastenausgleich veranlagt worden (§§ 21,31,38 des Gesetzes über den Lastenausgleich (Lastenausgleichsgesetz - LAG) vom 14. August 1952 - BGBl. I S. 446). Der gemeinsame Vierteljahresbetrag beläuft sich auf 1069,40 DM.