LSG Berlin-Brandenburg - Urteil vom 21.12.2022
L 7 KA 52/19
Normen:
SGG § 54 Abs. 1; SGG § 54 Abs. 4; SGG § 77; SGG § 143; SGG § 144 Abs. 1 S. 1; SGG § 151; SGB V § 87 Abs. 4;
Vorinstanzen:
SG Berlin, vom 25.09.2018 - Vorinstanzaktenzeichen S 83 KA 166/17

Verböserungsverbot bezüglich des Honorarbescheides des KassenarztesAnfechtung konkreter Abrechnungsziffern im HonorarbescheidReformatio in peius hinsichtlich des Honorarbescheides des vertragsärztlichen LeistungserbringersRechtswidrigkeit der bezüglich des vertragsärztlichen Leistungserbringers festgesetzten Nachvergütung

LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 21.12.2022 - Aktenzeichen L 7 KA 52/19

DRsp Nr. 2023/2950

Verböserungsverbot bezüglich des Honorarbescheides des Kassenarztes Anfechtung konkreter Abrechnungsziffern im Honorarbescheid Reformatio in peius hinsichtlich des Honorarbescheides des vertragsärztlichen Leistungserbringers Rechtswidrigkeit der bezüglich des vertragsärztlichen Leistungserbringers festgesetzten Nachvergütung

Hat ein vertragsärztlicher Leistungserbringer einen Honorarbescheid nur hinsichtlich konkreter Abrechnungsziffern, deren Abrechnung im Wege der sachlich-rechnerischen Berichtigung im Honorarbescheid abgelehnt wurde, angefochten, kann die KÄV eine erst im Rechtsbehelfsverfahren erfolgende Schmälerung des Rest-Honorars nur unter den Voraussetzungen der reformatio in peius rechtmäßig vornehmen.

Tenor

Auf die Berufung der Klägerin wird das Urteil des Sozialgerichts Berlin vom 25. September 2019 geändert.

Die Beklagte wird unter Änderung der Honorarbescheide für die Quartale III/2007 und IV/2007 in der Gestalt des Widerspruchsbescheides vom 16. Mai 2017 verurteilt, der Klägerin eine weitere Vergütung der Notfallbehandlungen innerhalb der Zeiten des organisierten Notfalldienstes in Höhe von 12.885,71 Euro für das Quartal III/2007 und in Höhe von 15.841,98 Euro für das Quartal IV/2007 zu zahlen.

Von den Kosten des erstinstanzlichen Verfahrens tragen die Beklagte 25 Prozent und die Klägerin 75 Prozent.