BFH - Urteil vom 16.11.2023
IV R 26/20
Normen:
EStG § 3 Nr. 40; EStG § 3c Abs. 2 S. 1; EStG § 15 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 S. 2; KStG § 14 Abs. 1 S. 1;
Fundstellen:
BB 2024, 533
NWB 2024, 643
StX 2024, 149
BB 2024, 604
DStR 2024, 599
DB 2024, 700
StuB 2024, 233
BFH/NV 2024, 443
ZIP 2024, 692
BBK 2024, 293
GmbH-StB 2024, 100
DStRE 2024, 437
Vorinstanzen:
FG Baden-Württemberg, vom 16.07.2020 - Vorinstanzaktenzeichen 3 K 190/17

Zulassung von im Zusammenhang mit dem Erwerb von Anteilen an einer GmbH angefallenen Schuldzinsen zum Sonderbetriebsausgabenabzug

BFH, Urteil vom 16.11.2023 - Aktenzeichen IV R 26/20

DRsp Nr. 2024/2470

Zulassung von im Zusammenhang mit dem Erwerb von Anteilen an einer GmbH angefallenen Schuldzinsen zum Sonderbetriebsausgabenabzug

1. § 3c Abs. 2 des Einkommensteuergesetzes (EStG) findet im Wege teleologischer Reduktion in dem Umfang auf Betriebsausgaben der Gesamthand keine Anwendung, wie diese Sondervergütungen der Gesellschafter sind (Bestätigung von BFH-Urteil vom 06.02.2020 - IV R 5/18, BFHE 268, 199, BStBl II 2020, 448). Entsprechendes gilt für Sonderbetriebsausgaben des (Sonder-)Mitunternehmers, die Gesamthandseinkünfte der Gesellschaft sind. Maßgebend ist insoweit eine auf den Gesamtgewinn der Mitunternehmerschaft bezogene Betrachtung. 2. Bei mehrstöckigen Personengesellschaften oder Organschaften bleibt es bei der auf den Gesamtgewinn der konkreten Mitunternehmerschaft bezogenen Betrachtung des § 3c Abs. 2 EStG.

Tenor

Auf die Revision des Beklagten wird das Urteil des Finanzgerichts Baden-Württemberg, Außensenate Freiburg, vom 16.07.2020 - 3 K 190/17 aufgehoben.

Die Sache wird an das Finanzgericht Baden-Württemberg, Außensenate Freiburg, zur anderweitigen Verhandlung und Entscheidung zurückverwiesen.

Diesem wird die Entscheidung über die Kosten des Verfahrens übertragen.

Normenkette:

EStG § 3 Nr. 40; EStG § 3c Abs. 2 S. 1; EStG § 15 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 S. 2; KStG § 14 Abs. 1 S. 1;

Gründe

A.