BFH - Urteil vom 10.04.2019
I R 15/16
Normen:
EStG § 20 Abs. 1 Nr. 1 Satz 3; KStG § 8b Abs. 1, Abs. 5 Satz 1, § 27; AEUV Art. 63, Art. 64 Abs. 1; EG Art. 56, Art. 57 Abs. 1;
Fundstellen:
BB 2019, 2415
BFH/NV 2019, 1312
BFHE 265, 56
DStRE 2019, 1230
FR 2019, 907
GmbHR 2019, 1144
IStR 2019, 825
ZIP 2020, 272
Vorinstanzen:
FG Münster, vom 19.11.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 9 K 1900/12

Ermittlung der Höhe des ausgeschütteten Gewinns einer DrittstaatengesellschaftErtragsteuerliche Behandlungen von Leistungen einer Drittstaatengesellschaft, für die kein steuerliches Einlagekonto im Sinne von § 27 KStG geführt wird

BFH, Urteil vom 10.04.2019 - Aktenzeichen I R 15/16

DRsp Nr. 2019/13336

Ermittlung der Höhe des ausgeschütteten Gewinns einer Drittstaatengesellschaft Ertragsteuerliche Behandlungen von Leistungen einer Drittstaatengesellschaft, für die kein steuerliches Einlagekonto im Sinne von § 27 KStG geführt wird

1. Auch nach der ab 2006 geltenden Rechtslage können Leistungen aus dem Vermögen von in einem Drittstaat ansässigen Gesellschaften, für die kein steuerliches Einlagekonto i.S. des § 27 KStG geführt wird, als Einlagenrückgewähr zu qualifizieren sein (Bestätigung des BFH-Urteils vom 13. Juli 2016 – VIII R 47/13, BFHE 254, 390). 2. Zwar ist die Höhe des ausschüttbaren Gewinns einer Drittstaatengesellschaft nach dem jeweiligen ausländischen Handels- und Gesellschaftsrecht zu ermitteln (Bestätigung der Rechtsprechung; Senatsurteil vom 20. Oktober 2010 – I R 117/08, BFHE 232, 15; BFH-Urteil vom 13. Juli 2016 - VIII R 73/13, BFHE 254, 404); seine Verwendung und damit auch die (nachrangige) Rückgewähr von Einlagen unterliegt jedoch der gesetzlichen Verwendungsfiktion des § 27 Abs. 1 Satz 3 und 5 KStG (insoweit Fortentwicklung der Rechtsprechung).

Tenor