BGH - Urteil vom 10.03.2003
II ZR 163/02
Normen:
AktG § 86 (i.d.F. vor dem TrPubLG vom 19. Juli 2002, BGBl. I 2681) ;
Fundstellen:
AG 2003, 384
BB 2003, 917
BGHReport 2003, 608
DB 2003, 1049
DStR 2003, 1449
GmbHR 2003, 584
NZG 2003, 535
ZIP 2003, 722
Vorinstanzen:
OLG Koblenz,
LG Trier,

Wirksamkeit einer an den Cash-Flow anknüpfenden Tantiemevereinbarung

BGH, Urteil vom 10.03.2003 - Aktenzeichen II ZR 163/02

DRsp Nr. 2003/6324

Wirksamkeit einer an den Cash-Flow anknüpfenden Tantiemevereinbarung

»Eine vor der Aufhebung des § 86 AktG (durch Art. 1 TrPubLG v. 19. Juli 2002, BGBl. I S. 2681) mit dem Vorstand einer AG geschlossene Tantiemevereinbarung, die an den "Cash-Flow" anknüpft und diesen ausdrücklich als "Jahresüberschuß gemäß § 86 AktG + Abschreibungen + ergebnisneutrale Subventionen" definiert, ist hinsichtlich ihres von § 86 Abs. 2 Satz 1 AktG abweichenden Teils gemäß Satz 2 dieser Vorschrift nichtig.«

Normenkette:

AktG § 86 (i.d.F. vor dem TrPubLG vom 19. Juli 2002, BGBl. I 2681) ;

Tatbestand:

Der Kläger war vom 1. März 1995 bis 28. Februar 1998 Vorstandsmitglied der beklagten AG, die durch Umwandlung aus einer GmbH hervorgegangen ist. Gemäß § 2 seines Anstellungsvertrages vom 4. Oktober 1994 sollte er neben einem Jahresgehalt von 350.000,00 DM eine "erfolgsabhängige Tantieme" in Höhe von 1 % des "tantiemepflichtigen Cash-Flow" erhalten. Dazu heißt es in dem Vertrag:

"Der tantiemepflichtige Cash-Flow ist

Jahresüberschuß gemäß § 86 AktG

./. Vorstandstantiemen (durch Vereinbarung vom 6.2.1996 gestrichen)

+ AfA auf Anlagen

+ ergebnisneutrale Subventionen"