BFH - Urteil vom 14.03.2006
I R 8/05
Normen:
AO (1977) § 169 Abs. 2 S. 1 Nr. 2 § 170 Abs. 2 S. 1 Nr. 1 § 174 Abs. 1 S. 1, Abs. 3, 4 § 181 Abs. 1 S. 1 ; EStG § 10d ; GewStG (1991) § 10a S. 4 ; KStG (1996 a.F. und n.F.) § 8 Abs. 4 ;
Fundstellen:
BB 2006, 1426
BFH/NV 2006, 1419
BFHE 212, 517
BStBl II 2007, 602
DB 2006, 1349
DStR 2006, 1076
GmbHR 2006, 767
NZG 2007, 676
Vorinstanzen:
FG Brandenburg, vom 17.08.2004 - Vorinstanzaktenzeichen 2 K 2411/03

Änderung von Steuerbescheiden aufgrund irriger Beurteilung desselben Sachverhalts; Verlust der wirtschaftlichen Identität

BFH, Urteil vom 14.03.2006 - Aktenzeichen I R 8/05

DRsp Nr. 2006/18660

Änderung von Steuerbescheiden aufgrund irriger Beurteilung desselben Sachverhalts; Verlust der wirtschaftlichen Identität

»1. Der Verlust der wirtschaftlichen Identität einer GmbH gemäß § 8 Abs. 4 Satz 2 KStG 1996 setzt voraus, dass zwischen der Übertragung der Gesellschaftsanteile und der Zuführung neuen Betriebsvermögens ein sachlicher und zeitlicher Zusammenhang besteht. Werden Anteile mehr als ein Jahr vor einem Branchenwechsel und der Zuführung neuen Betriebsvermögens übertragen, kann ein derartiger Zusammenhang nicht unterstellt werden. Maßgeblich sind vielmehr die Gegebenheiten des Einzelfalles (Anschluss an Senatsurteil vom 26. Mai 2004 I R 112/03, BFHE 206, 533, BStBl II 2004, 1085, sowie Senatsbeschluss vom 15. Dezember 2004 I B 115/04, BFHE 209, 53, BStBl II 2005, 528; Abweichung vom BMF-Schreiben vom 16. April 1999, BStBl I 1999, 455 Tz. 12 und 33).