BGH - Urteil vom 15.02.2022
II ZR 235/20
Normen:
AktG § 82 Abs. 1; AktG § 179a; HGB § 126 Abs. 2;
Fundstellen:
AG 2022, 579
BB 2022, 1102
BGHZ 232, 375
DB 2022, 997
DNotZ 2022, 768
DStR 2022, 895
DZWIR 2022, 419
GmbHR 2022, 686
MDR 2022, 710
NJW 2022, 1878
NZG 2022, 706
NotBZ 2022, 338
WM 2022, 720
ZIP 2022, 746
ZInsO 2022, 946
Vorinstanzen:
LG Ravensburg, vom 17.11.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 2 O 398/12
OLG Stuttgart, vom 22.04.2020 - Vorinstanzaktenzeichen 20 U 19/18

Analoge Anwendung des § 179a AktG auf die Kommanditgesellschaft (KG) (hier: verneint); Erforderliche Beschlussfassung der Gesellschafterversammlung; Gewährleistung der gesellschaftsinterne Kontrolle der Geschäftsführung bei Gesamtvermögensgeschäften durch die Beteiligung der Gesellschafter

BGH, Urteil vom 15.02.2022 - Aktenzeichen II ZR 235/20

DRsp Nr. 2022/5455

Analoge Anwendung des § 179a AktG auf die Kommanditgesellschaft (KG) (hier: verneint); Erforderliche Beschlussfassung der Gesellschafterversammlung; Gewährleistung der gesellschaftsinterne Kontrolle der Geschäftsführung bei Gesamtvermögensgeschäften durch die Beteiligung der Gesellschafter

§ 179a AktG ist auf die Kommanditgesellschaft nicht analog anwendbar (Aufgabe von BGH, Urteil vom 9. Januar 1995 - II ZR 24/94, ZIP 1995, 278, 279).

Tenor

Die Revision der Klägerin gegen das Urteil des 20. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Stuttgart vom 22. April 2020 wird zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens einschließlich der durch die Nebenintervention verursachten Kosten trägt die Klägerin.

Normenkette:

AktG § 82 Abs. 1; AktG § 179a; HGB § 126 Abs. 2;

Tatbestand

Die Klägerin ist eine Kommanditgesellschaft, die sich seit 27. April 1998 in Liquidation befindet. Kommanditisten der Klägerin waren die Streithelfer der Beklagten Dr. G. B. und Dr. J. B. mit einer Einlage von jeweils 30.000 DM, E. B. mit einer Einlage von 60.000 DM, A. S. mit einer Einlage von 24.000 DM und F. S. mit einer Einlage von 16.000 DM. Komplementärin der Klägerin war die L. - XXX Beteiligungs GmbH, deren Geschäftsführer die Streithelfer der Beklagten waren. Die Beklagte, an der die Klägerin einen Kommanditanteil von 15.600 DM hielt, ist die Herausgeberin der S. Zeitung.