EuGH - Beschluss vom 21.03.2002
Rs C-264/00
Normen:
BeurkG § 17 Abs. 1 ; BNotO §§ 20 115 ; GmbHG § 1 Abs. 1 Satz 1 ; KostO §§ 32 36 Abs. 2 § 39 Abs. 1, Abs. 4 ; Richtlinie 69/335/EWG des Rates vom 17. Juli 1969 betreffend die indirekten Steuern auf die Ansammlung von Kapital (ABl. L 249, S. 25) in der Fassung der Richtlinie 85/303/EWG des Rates vom 10. Juni 1985 (ABl. L 156, S. 23) Art. 4 ;
Fundstellen:
DB 2002, 834
DNotZ 2002, 389
EWS 2002, 235
EWiR 2002, 445
GmbHR 2002, 486
NJW 2002, 2377
RIW 2002, 482
StuB 2002, 520
ZIP 2002, 663
ZNotP 2002, 200
Vorinstanzen:
AG Müllheim/Baden - Vorlagebeschluss vom 20. Juni 2000,

Artikel 104 § 3 der Verfahrensordnung - Ansammlung von Kapital - Richtlinie 69/335/EWG - Gebühren für die notarielle Beurkundung eines Vertrages über die Gründung einer Kapitalgesellschaft

EuGH, Beschluss vom 21.03.2002 - Aktenzeichen Rs C-264/00

DRsp Nr. 2002/16066

Artikel 104 § 3 der Verfahrensordnung - Ansammlung von Kapital - Richtlinie 69/335/EWG - Gebühren für die notarielle Beurkundung eines Vertrages über die Gründung einer Kapitalgesellschaft

»1. Die Richtlinie 69/335/EWG des Rates vom 17. Juli 1969 betreffend die indirekten Steuern auf die Ansammlung von Kapital in der Fassung der Richtlinie 85/303/EWG des Rates vom 10. Juni 1985 ist so auszulegen, dass die Gebühren für die notarielle Beurkundung eines unter diese Richtlinie fallenden Rechtsgeschäfts in einem Rechtssystem, in dem die Notare Beamte sind und ein Teil der Gebühren dem Staat zufließt, der der Dienstherr der Notare ist und der diese Einnahmen für die Finanzierung seiner Aufgaben verwendet, als Steuer im Sinne der Richtlinie 69/335 in der geänderten Fassung anzusehen sind. 2. Die Gebühren für die notarielle Beurkundung eines Vertrages über die Gründung einer Kapitalgesellschaft sind nach Artikel 10 Buchstabe c der Richtlinie 69/335 in der geänderten Fassung grundsätzlich verboten, wenn sie eine Abgabe im Sinne dieser Richtlinie darstellen.