BGH - Urteil vom 09.01.2024
II ZR 65/23
Normen:
GmbHG § 21; GmbHG § 24 S. 1;
Fundstellen:
BB 2024, 449
ZIP 2024, 446
DB 2024, 581
WM 2024, 459
ZIP 2024, 553
DStR 2024, 698
MDR 2024, 383
DB 2024, 856
StX 2024, 206
ZInsO 2024, 598
GWR 2024, 112
BB 2024, 846
GmbH-StB 2024, 107
Vorinstanzen:
LG Berlin, vom 14.05.2020 - Vorinstanzaktenzeichen 95 O 35/18
KG, vom 08.07.2022 - Vorinstanzaktenzeichen 14 U 1059/20

Ausschluss der Säumnis des Gesellschafters im Sinn des § 21 GmbHG durch die Verjährung des Anspruchs der Gesellschaft auf Leistung der Einlagen vor Beginn des Kaduzierungsverfahrens

BGH, Urteil vom 09.01.2024 - Aktenzeichen II ZR 65/23

DRsp Nr. 2024/2336

Ausschluss der Säumnis des Gesellschafters im Sinn des § 21 GmbHG durch die Verjährung des Anspruchs der Gesellschaft auf Leistung der Einlagen vor Beginn des Kaduzierungsverfahrens

a) Die Verjährung des Anspruchs der Gesellschaft auf Leistung der Einlagen vor Beginn des Kaduzierungsverfahrens schließt die Säumnis des Gesellschafters im Sinn des § 21 GmbHG aus, ohne dass dieser die Verjährungseinrede erheben muss. b) Eine Einlageforderung, auf die das Kaduzierungsverfahren nicht gestützt werden kann, weil sie bereits vor Einleitung des Kaduzierungsverfahrens verjährt war, wird von der Ausfallhaftung nach § 24 Satz 1 GmbHG nicht erfasst.

Tenor

Die Revision des Klägers gegen das Urteil des 14. Zivilsenats des Kammergerichts vom 8. Juli 2022 wird zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens trägt der Kläger.

Normenkette:

GmbHG § 21; GmbHG § 24 S. 1;

Tatbestand

Der Kläger ist Verwalter im Insolvenzverfahren über das Vermögen der E. GmbH (im Folgenden: Schuldnerin), das am 29. Juni 2016 eröffnet wurde.