BFH - Urteil vom 27.02.2019
I R 81/17
Normen:
AStG § 1 Abs. 1, § 1 Abs. 4; OECDMustAbk Art. 9 Abs. 1; DBA-Österreich 2000 Art. 9 Abs. 1;
Fundstellen:
BFH/NV 2019, 1267
BFHE 264, 297
BStBl II 2020, 443
DB 2019, 2221
DStRE 2019, 1241
DStZ 2019, 728
FR 2020, 1112
IStR 2019, 791
NZG 2019, 1397
Vorinstanzen:
FG Baden-Württemberg, vom 23.11.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 3 K 2804/15

Begriff der zwischen unabhängigen Dritten vereinbarten Bedingungen i.S. von § 1 Abs. 1 AStGKorrektur zu berücksichtigender Aufwendungen bei nicht ausreichender Besicherung eines Darlehens oder eines Regressanspruchs aus der Inanspruchnahme einer Bürgschaft

BFH, Urteil vom 27.02.2019 - Aktenzeichen I R 81/17

DRsp Nr. 2019/13051

Begriff der zwischen unabhängigen Dritten vereinbarten Bedingungen i.S. von § 1 Abs. 1 AStG Korrektur zu berücksichtigender Aufwendungen bei nicht ausreichender Besicherung eines Darlehens oder eines Regressanspruchs aus der Inanspruchnahme einer Bürgschaft

1. Die nicht ausreichende Besicherung eines Darlehens oder eines Regressanspruchs aus der Inanspruchnahme einer Bürgschaft gehören grundsätzlich zu den nicht fremdüblichen "Bedingungen" i.S. des § 1 Abs. 1 AStG. Gleiches gilt für Art. 9 Abs. 1 OECD-MustAbk (hier: Art. 9 Abs. 1 DBA-Österreich 2000). 2. Art. 9 Abs. 1 OECD-MustAbk (hier: Art. 9 Abs. 1 DBA-Österreich 2000) beschränkt den Korrekturbereich des § 1 Abs. 1 AStG nicht auf sog. Preisberichtigungen, sondern ermöglicht auch die Neutralisierung der gewinnmindernden Ausbuchung einer Darlehensforderung oder einer Teilwertabschreibung hierauf (entgegen Senatsurteile vom 24. Juni 2015 – I R 29/14, BFHE 250, 386, BStBl II 2016, 258, und vom 17. Dezember 2014 – I R 23/13, BFHE 248, 170, BStBl II 2016, 261).