BFH vom 02.12.1977
III R 117/75
Normen:
AO § 146a Abs. 3, 4, § 222 Abs. 1 Nr. 1 ; AO (a.F.) § 144, § 145, § 147 ; StAnpG § 8 ;
Fundstellen:
BFHE 124, 302
BStBl II 1978, 359

BFH - 02.12.1977 (III R 117/75) - DRsp Nr. 1997/13738

BFH, vom 02.12.1977 - Aktenzeichen III R 117/75

DRsp Nr. 1997/13738

»Die Ablaufhemmung gemäß AO § 146a Abs. 4 endet mit dem Tod des Steuerhinterziehers.«

Normenkette:

AO § 146a Abs. 3, 4, § 222 Abs. 1 Nr. 1 ; AO (a.F.) § 144, § 145, § 147 ; StAnpG § 8 ;

I. Die Kläger und Revisionsbeklagten (Kläger) sind Erben des am 5. Februar 1970 verstorbenen N.S. . Der Erblasser wurde bis zu seinem Tode zur Vermögensteuer veranlagt. Aufgrund der Erklärungen setzte der Beklagte und Revisionskläger (das Finanzamt - FA -) ua die Vermögensteuer ab 1. Januar 1956 durch Bescheid vom 2. September 1957 und ab 1. Januar 1957 durch Bescheid vom 15. Januar 1959 fest. Bei einer im Jahre 1971 durchgeführten Betriebsprüfung wurde festgestellt, daß der Erblasser von 1956 an sein steuerpflichtiges Vermögen zu niedrig angegeben hatte. Das FA berichtigte daraufhin durch Bescheide vom 27. September 1971 die Vermögensteuerveranlagungen zum 1. Januar 1956, 1. Januar 1957, 1. Januar 1960, 1. Januar 1963, 1. Januar 1966 und 1. Januar 1969. Es setzte die Vermögensteuer zum 1. Januar 1956 auf ... DM und zum 1. Januar 1957 auf ... DM fest. Später hob es diese Bescheide wieder auf und erließ unter dem 31. Mai 1974 neue Bescheide über die gleichen Steuerbeträge, die nunmehr an sämtliche Kläger als Gesamtrechtsnachfolger des verstorbenen N.S. zu Händen des Testamentsvollstreckers gerichtet waren.